Teo Otto Theater ist Kern unserer Kultur

Der Rotstift darf nicht zum Programmgestalter werden

Mit Sorge blickt die Vorsitzende der Remscheider Senioren Union, Elke Rühl, auf die finanzielle Lage des Stadttheaters

„Das Teo Otto Theater ist Kern unserer Kultur in Remscheid. Während wir uns alle auf ein Kino in Remscheid freuen, das vor allem von jüngeren Menschen besucht werden dürfte, wird unser Theater, das vor allem von mittelalten und älteren Mitbürgern frequentiert wird, entkernt. Ich möchte mir meine Heimatstadt ohne ein Theater nicht vorstellen. Wenn der Rotstift weiter angesetzt und der Spielplan zusammengestrichen wird, dann bleibt bald nur noch das schöne Gebäude unseres Theaters übrig – gleichsam eine leere Hülle.“ 

„Remscheid steht in kultureller Konkurrenz zu den Metropolen an der Rheinschiene, zu den Nachbarstädten und zu Städten des Ruhrgebiets. Unser Theaterangebot konnte da bisher sehr gut mithalten. Bisher bot unser Theater ein vielfältiges, aber auch bodenständiges Angebot: Theater, Konzerte, Show- und Tanz-Programme, das auch überregional keinen Vergleich zu scheuen brauchten. Unser Kulturdezernent Dr. Christian Henkelmann, der als Theater-Intendant wie kein anderer für das Renommee des Teo Otto Theaters steht, hat einmal darauf hingewiesen, dass es einen Einzugsbereich bis weit in den Kölner Regierungsbezirk hatte: Das Theater als kultureller Botschafter unserer Kommune!“, so Elke Rühl. 

„Natürlich sind insbesondere auch viele Senioren an einem guten Theaterprogramm interessiert. Sie wollen nicht, dass das Theater gegen die Bergischen Symphoniker und andere Einrichtungen dieser Stadt ausgespielt wird. Dies wäre kultureller Kannibalismus. Laut Medienberichten fehlen beim Theater 111.000 Euro. Für alles Mögliche und Unmögliche ist in dieser Stadt immer Geld da. Nur die Kultur hat eine zu kleine Lobby. Dabei prägen Kunst und Kultur das Gesicht einer Stadt und Region. Persönliche Sicherheit, gute Bildungs- und Betreuungsangebote für die Kinder, preiswerter und attraktiver Wohnraum für die Familie und ein lebendiges und kulturell anspruchsvolles Freizeitangebot, da lässt es sich leichter und lieber arbeiten und leben. Remscheid bot bisher diese Kultur und diese Wohlfühlfaktoren. Das Theater macht uns vielleicht nicht zu besseren Menschen, aber es kann uns nicht nur unterhalten, sondern auch wichtige Werte wie Toleranz vermitteln. Wollen wir wirklich, dass – im übertragenen Sinn – der Rotstift zum neuen Programmgestalter unserer Theaters wird?“, fragt die Vorsitzende der Senioren Union.

Nach oben