Der CDU-Kreisvorsitzende Jens Nettekoven zeigt sich empört über die „Vogelschiss“-Äußerung des AfD-Chefs Alexander Gauland:
„In der vergangenen Woche hat die CDU unter dem Titel ‚Von Schabbat zu Schabbat‘ eine Aktionswoche gegen Antisemitismus durchgeführt. In derselben Woche hat der AfD-Chef Gauland mal wieder gezündelt und beim Bundeskongress der AfD-Nachwuchsorganisation Junge Alternative gesagt: ‚Hitler und die Nazis sind nur ein Vogelschiss in über 1.000 Jahren erfolgreicher deutscher Geschichte.‘ Ich halte diese Äußerungen für geschmacklos, gefährlich, zutiefst unmenschlich und geschichtsvergessen.“
„Herr Gauland ist Autor des Buches ‚Die Deutschen und ihre Geschichte‘“, so Nettekoven. „Dieses Buch ist im Jahr 2009 erschienen, also noch vor Gaulands politischer Radikalisierung. Er müsste es also besser wissen und dürfte die Schrecken der NS-Herrschaft – mit all dem Leid, dass sie über Millionen von Menschen gebracht hat – nicht als ‚Vogelschiss‘ bezeichnen. Es ist aber auch letztlich egal, ob Gauland so einen Unsinn inzwischen selber glaubt oder ob er ‚nur‘ provozieren will. Mit solchen Äußerungen verlässt Gauland eindeutig den Konsens der bundesrepublikanischen Demokratie. Gaulands indiskutable Äußerungen sind keine Erfindung der ‚Lügenpresse‘ oder der ‚Altparteien‘, von denen die AfD so gerne schwadroniert. Einzig und allein der AfD-Chef ist verantwortlich für diese brandgefährlichen Parolen. Er ist nicht falsch verstanden worden und ihm wurde nicht übel mitgespielt. Jeder, der der Meinung ist, dass das ‚Dritte Reich‘ mehr war als ein ‚Vogelschiss‘ in der deutschen Geschichte, darf diese Partei nicht wählen. Es kann nämlich keiner mehr sagen, man wisse nicht, wes Geistes Kind diese vermeintliche Alternative ist, die unser Land in ganz dunkle Zeiten zurückführen will.“