Markus Kötter: „Die dunkle Vergangenheit des Lenneper Kreishauses muss aufgearbeitet werden“

Pressemitteilung

Der stellvertretende CDU-Kreisvorsitzende und Bezirksbürgermeister Markus Kötter ist stolz auf „seinen“ Stadtteil Lennep. Aber zum Stolz auf die eigene Heimat gehöre auch, die dunklen Seiten der Vergangenheit möglichst lückenlos aufzuarbeiten:

„Das Kreishaus in Lennep hat eine dunkle Vergangenheit. 1933 wurde die Hakenkreuzfahne dort gehisst. In dem Gebäude soll gefoltert worden sein. Diese dunkle Vergangenheit ist – so mein Kenntnisstand – bisher noch wenig erforscht worden. Dies sollten wir dringend nachholen. Ich könnte mir zum Beispiel vorstellen, dass eine erläuternde Plakette an dem Gebäude angebracht werden könnte – als Erinnerung an die Opfer und als Mahnung an uns alle, dass sich solch schrecklichen Dinge nie wieder vor unserer eigenen Haustür ereignen dürfen.“

Kötter weiter: „Noch vor ein paar Jahren hätten vielleicht die meisten gesagt, dass der Nazi-Virus ein für alle Mal Geschichte sei und nur noch wenige Menschen fasziniere. Wenn ich mir die politische Situation in Deutschland, Europa und weltweit anschaue, dann bin ich mir nicht mehr so sicher, ob wir alle aus der Geschichte gelernt haben. Nationalismus und Extremismus sind weltweit wieder auf dem Vormarsch. Wir haben die Verpflichtung, alles dafür zu tun, damit sich solche Greuel nie mehr wiederholen. Erinnerungsarbeit ist eine Möglichkeit, um insbesondere die jüngere Generation aufzuklären.“

„Aufgrund familiärer Gespräche über die Weihnachtszeit hatte ich mich Ende 2018 schon zu diesem Thema geäußert. Die CDU-Fraktion wird zumindest für die BV Lennep eine politische Initiative starten, damit die Geschichte aufgearbeitet wird. In einem ersten Schritt sollte erst einmal zusammengetragen werden, was wir an schriftlichen Quellen über das Kreishaus in der NS-Zeit zur Verfügung haben. In einem zweiten Schritt sollten wir überlegen, wie wir das Gedenken wach halten können. Ein möglicher Weg könnte eine Geschichtswerkstatt sein. Beim Remscheider Pferdestall ist das ja in herausragender Art und Weise gelungen. Vielleicht gibt es noch Zeitzeugen, die befragt werden könnten. Vielleicht schauen wir mal in andere Kommunen, wie dort Aufarbeitung der NS-Geschichte stattfindet. Ich bin in diesen Fragen kein Experte und kein Historiker. Aber als verantwortlicher Politiker und Familienvater ist es mir wichtig, dass wir alles dafür tun, dass die Opfer des Nazi-Terrors nicht in Vergessenheit geraten und dass unsere Kinder und Enkelkinder nicht in einer Welt aufwachsen, die wieder in alte unselige Zeiten zurückfällt. Lennep ist wunderschön. Doch wir sollten nicht vergessen, dass es einmal eine Zeit gab, in der Menschen in Lennep um ihr Leben fürchteten, weil ein wahnsinniger Diktator und Massenmörder und viele willige Helfer dies so wollten“, so der CDU-Politiker.

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