Heimarbeit: Wie kann die Stadt Remscheid für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch attraktiver werden?

Anfrage zur Sitzung des Rates am 27. Februar 2020: 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,

die CDU-Fraktion bittet Sie darum, folgende Anfrage in die Tagesordnung der oben genannten Sitzung aufzunehmen und zu beantworten:

 

1.            Wie sehen die allgemeinen Regelungen, Vorschriften und Möglichkeiten in puncto Heimarbeit bei der Stadt Remscheid aus?

2.            Seit wann gibt es die Möglichkeit, als Beschäftigte oder Beschäftigter der Stadt Remscheid Heimarbeit zu machen? Wie viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter machen derzeit Gebrauch von dieser Möglichkeit? Wie hat sich die Quote seit Einführung der Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten, entwickelt?

3.            Wie viele Anträge auf Heimarbeit wurden im Jahr 2019 eingereicht? Wie viele dieser Anträge wurden bewilligt? Was waren die Gründe für eine mögliche Nicht-Bewilligung?

4.            In welchen Bereichen der Stadtverwaltung gibt es die Möglichkeit, im Homeoffice zu arbeiten? In welchen Bereichen gibt es sie nicht?

5.            Wie viele Stunden bzw. Tage pro Woche können Beschäftigte der Stadt Remscheid maximal im Homeoffice verbringen?

6.            Gilt die Möglichkeit auf Heimarbeit sowohl für Personen, die ganztätig als auch in Teilzeit beschäftigt sind?

7.            Wie beurteilt die Stadt Remscheid ihre Erfahrungen mit dem Homeoffice-Modell in Bezug auf die Mitarbeiter- und Kundenzufriedenheit, in Bezug auf die Arbeitsleistung, in Bezug auf die Gewinnung neuer Talente für die Stadtverwaltung, in puncto Umweltschutz und Mobilität?

8.            Wie wird überprüft, dass Heimarbeit nicht zu Lasten der Beschäftigten oder des Arbeitgebers praktiziert wird?

9.            Gibt es bei der Stadt Remscheid auch Telearbeitsplätze? Hierunter verstehen wir Arbeitsplätze, die fest installiert sind und ein abschließbares Homeoffice voraussetzen. Diese Plätze werden zum Beispiel in Unternehmen hauptsächlich Beschäftigten mit kleinen Kindern, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit schwer kranken Angehörigen oder beispielsweise auch Beschäftigten mit eigenen Behinderungen  - häufig zeitlich begrenzt – angeboten.

Begründung:

Für die CDU-Fraktion im Rat der Stadt Remscheid ist es selbstverständlich, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Möglichkeit einzuräumen, bei Bedarf auch im Homeoffice zu arbeiten.

Was also bei einem vergleichsweise „winzigen“ Arbeitgeber wie einer Fraktion oder Partei möglich ist, sollte auch bei einem sehr großen Arbeitgeber wie dem Konzern Stadt möglich sein. In Kommunen oder auch Ministerinnen (und natürlich in der Wirtschaft) wird die Erfahrung gemacht, dass Heimarbeit – setzt man sie richtig um – ein Gewinn für alle sein kann.

Die CDU-Stadtratsfraktion wünscht sich zufriedene und glückliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Wir wollen, dass sie Familie und Beruf miteinander vereinbaren können. Wir wollen, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so zum Beispiel eher in der Lage sind, kranke Familienangehörige zu pflegen. Unserer Meinung nach sollte eine moderne Stadtverwaltung die Möglichkeit gewähren, an in der Regel maximal zwei Tagen pro Woche zuhause zu arbeiten. Selbstverständlich muss immer der Einzelfall betrachtet werden. Aber wir wünschen uns bei der Bewilligung von Anträgen auf Heimarbeit eine möglichst offene Pro-Heimarbeit-Kultur, die von der Stadtspitze vorgelebt wird.

Niemand soll zur Heimarbeit gezwungen werden. Aber wir sind der Auffassung, dass die Möglichkeit, bei Bedarf zuhause zu arbeiten, die Arbeitszufriedenheit und auch die Effizienz bei der Aufgabenwahrnehmung erhöht.

Wir sollten zudem nicht vergessen, dass die Möglichkeit zur Heimarbeit auch unsere Umwelt schont. Zudem wird hierdurch der Pendelverkehr per Pkw massiv reduziert.

Jüngst sprach der Beamtenbund vom „Sanierungsfall öffentlicher Dienst“ (FAZ-Wirtschaftsteil vom 07.01.2020). Bei der Gewinnung und auch bei der Bindung von Talenten kann eine Verwaltung nicht unbegrenzt mit anderen Wettbewerbern – zum Beispiel der Wirtschaft – gleichziehen. Zum Beispiel beim Gehalt sind gewisse Grenzen gesetzt. Eine Verwaltung sollte aber alle Möglichkeiten auszunutzen, damit unsere hervorragend arbeitende Stadtverwaltung auch in Zukunft den besten Talenten gute Angebote machen kann – das Recht auf Heimarbeit gehört für uns dazu.

  

Mit freundlichen Grüßen

 

 

gez. Jens Nettekoven                                                                                                                              

CDU-Fraktionsvorsitzender                                                                     

 

 

gez. Tanja Kreimendahl              

Stv. Fraktionsvorsitzende

               

 

gez. Mathias Heidtmann

Stv. CDU-Fraktionsvorsitzender

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