Alexa Bell: „Frauen sind systemrelevant“

Das Coronavirus fordert vor allem den weiblichen Teil unserer Gesellschaft

„Die Bedrohung durch das Corona-Virus zeigt: In schwierigen Situationen kam und kommt es vor allem auch auf die Frauen in unserer Gesellschaft an. Um es ganz plakativ zu formulieren: Frauen sind systemrelevant. Sie sind momentan in vielerlei Hinsicht gefordert und können sich oft nicht ins Homeoffice zurückziehen. Und wenn sie in den eigenen vier Wänden arbeiten können, haben sie oft wegen zu betreuender Kinder erschwerte Bedingungen als Männer. 

 Im  Namen der Frauen Union Remscheid bedanke ich mich bei allen diesen Alltagshelden: den Frauen an der Supermarktkasse, den Frauen in der Pflege, den Frauen und Müttern, die sich jetzt zuhause um ihre Kinder und um pflegebedürftige Angehörige kümmern, den Frauen in den Arztpraxen und Krankenhäusern und und und. Wir sollten nicht vergessen: Diese Frauen werden teilweise nicht gerade üppig bezahlt und halten trotzdem den Laden am Laufen. Mit ihrer Freundlichkeit trotz hoher Belastung wirken sie häufig auch beruhigend auf besorgte Mitmenschen“, sagt Alexa Bell, Vorsitzende der Frauen Union (FU) Remscheid und stellvertretende Kreisvorsitzende der CDU Remscheid.

„Frauen arbeiten überdurchschnittlich häufig in Berufen, die in einer Krise wichtig sind, eben systemrelevant. Ich denke hier an den Einzelhandel, der die Versorgung mit Lebensmitteln sicherstellt. Und ich denke an die Krankenhäuser, Kitas oder Pflegeeinrichtungen. In einem durchschnittlichen deutschen Krankenhaus sind mehr als drei Viertel der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten weiblichen Geschlechts. Auch Alleinerziehende – in der Regel auch Frauen – trifft die jetzige Situation hart“, so Bell.

„In der jetzigen Krisensituation können wir uns bei ihnen nur mit einem freundlichen Lächeln und Dankeschön bedanken: zum Beispiel beim Einkauf im Supermarkt an der Kasse. Nach der Krise brauchen wir aber sicher eine gesamtgesellschaftliche Debatte darüber, ob insbesondere die Frauen in den systemrelevanten Bereichen angemessen bezahlt werden. Daher dürfen wir nach Corona nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Wir brauchen diese Diskussion über gesamtgesellschaftliche Gerechtigkeit“, meint die FU-Vorsitzende. Alexa Bell erinnert in diesem Zusammenhang an den Aktionstag „Equal Pay Day“, der jedes Jahr darauf aufmerksam mache, dass Frauen und Männer für dieselbe Arbeit oft  noch unterschiedlich bezahlt würden. Dieses Jahr war dieser unrühmliche Gedenktag am 17. März, also vor zehn Tagen. „Der Unterschied bei der Bezahlung von Männern und Frauen in Deutschland liegt aktuell bei 21 Prozent. Das hat vielfältige Gründe. Grundsätzlich ist dies aber eine Ungerechtigkeit, die so schnell wie möglich beseitigt werden sollte. Die Corona-Krise zeigt einmal wieder, wie wichtig Frauen für das Funktionieren unserer Gesellschaft und unserer Wirtschaft sind.“

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