Alexander Schmidt: Corona als Chance nutzen, um die Vision des digitalen Klassenzimmers umzusetzen

Pressemitteilung der CDU-Fraktion


Zurzeit werde den Schulen wegen der Corona-Pandemie einiges abverlangt, sagt der schulpolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Alexander Schmidt. Er plädiert dafür, die jetzige Situation auch als Chance zu sehen, das digitale Lernen nun schneller und intensiver voranzutreiben:



„Seit dem 16. März sind unsere Remscheider Schulen geschlossen. Lehrern, Eltern und Schülern wird nun einiges abverlangt. Homeschooling ist das neue Schlagwort. Die Bedingungen an den einzelnen Schulen im Stadtgebiet sind unterschiedlich. Die technischen Voraussetzungen in den Familien sind natürlich auch höchst unterschiedlich. Alle geben sich zurzeit erdenklich große Mühe, das Beste aus der Situation zu machen, auch wenn es viele Ungewissheiten gibt. Daher möchte ich mich zunächst bei allen Lehrern, Eltern und Schülern sowie der Schulverwaltung dafür bedanken, dass jetzt alle an einem Strang ziehen.“

„Wenn die Krise vorbei ist, müssen wir uns unverzüglich mit der professionellen Digitalisierung unserer Schulen beschäftigen. Die Corona-Pandemie kann hier als Beschleuniger von Prozessen angesehen werden, die ohnehin auf der schulpolitischen Agenda standen. Zurzeit tagt der Schulausschuss aus gutem Grund nicht. Daher haben wir momentan nicht die Möglichkeit, einen Antrag zu stellen. Unsere Vision für eine digitalisierte Schullandschaft in Remscheid möchte ich daher in drei Punkten kurz erläutern“, so der Schulpolitiker.

1.    Wir müssen die Ausstattung unser Schulen auf ein Level heben, das es erlaubt, dass Remscheider Schulen in vollem Umfang modernen, sinnstiftenden und pädagogisch wertvollen Unterricht und digitales Lernen gestalten können. Jedes Kind ab Klasse 5 müsste von der Stadt ein Tablet inklusive Tatstatur und digitalem Stift kostenfrei zur Verfügung gestellt bekommen. Eine solche Lösung verhindert auch soziale Benachteiligungen, die zu bildungspolitischen Benachteiligungen führen können. Es muss nicht extra erwähnt werden, dass jede Schule unabhängig darüber entscheidet, ob und in welchem Jahrgang sie Tablets einführen möchte.
2.    Zurzeit investieren Lehrkräfte unglaublich viel Zeit in Aufbau, Pflege und Wartung der digitalen Infrastruktur an den jeweiligen Schulen. Dieser Zustand ist auf Dauer aus verschiedenen Gründen unhaltbar. Um den Anforderungen des digitalen Zeitalters auch an den Remscheider Schulen gerecht zu werden, ist es an der Zeit, jeder weiterführenden Schule einen festen städtischen IT-Mitarbeiter zuzuteilen, der eigens geschult ist und die anstehenden Arbeiten professionell durchführen kann. Dieser unterstützt die Schule im Zuge des Digitalisierungsprozesses und hat auch vorübergehend seinen Arbeitsplatz an der jeweiligen Schule. Gerade in der Ausbauphase erscheint diese Maßnahme sinnvoll.
3.    Jede Remscheider Schule benötigt eine eigene Cloud-Lösung. Diese bietet unter anderem die Möglichkeit, in digitalen Klassenzimmern rechtssicher mit Schülerinnen und Schülern zu kommunizieren und schulische Dateien zu teilen und übersichtlich zu verwalten. Auch über die Möglichkeit von Videokonferenzen im Zuge eines digitalen Klassenzimmers, aber auch für Konferenzen der Lehrerinnen und Lehrer muss dringend gesprochen werden. Auch hier geht nichts ohne den Dialog mit den Schulen. Verschiedene Schulen mögen bisher unterschiedliche Cloudlösungen eingerichtet haben. Hier ist natürlich das Gespräch zu suchen. Den Schulen soll kein Produkt aufgezwungen werden, sie sollen unkompliziert mit Knowhow und Übernahme der Kosten unterstützt werden.

„Wir sollten Corona als Chance nutzen, das digitale Klassenzimmer schneller als ursprünglich geplant umzusetzen. Natürlich kostet das alles viel Geld, ja sogar sehr viel Geld. Darüber müssen wir im Ausschuss diskutieren, wenn er wieder tagt. Die Finanzierung ist sicher auch eine Frage, die von der Kommune allein nicht beantwortet werden kann. Wichtig sind rechtssichere Lösungen, die jeweils in Absprache mit den Schulen – auf gar keinen Fall ohne sie – zu treffen wären“, so  Schmidt.

„Wir wissen, dass diese Ansätze auf den ersten Blick unrealisierbar erscheinen. Wir laden jedoch alle Parteien ein, gemeinsam mit uns diesen Prozess anzustoßen und im Sinne der Remscheider Schülerinnen und Schüler konstruktiv zu begleiten. Ganz egal, welchen Weg wir einschlagen: Die Zeiten, in denen zwei oder drei Klassensätze an Laptops pro Schule ausreichten, sind ganz offensichtlich vorbei“, sagt der CDU-Politiker abschließend.


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