„Kinder und jung gebliebene Erwachsene kennen den Scheinriesen Herrn Tur Tur aus Michael Endes Kinderbuch ‚Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer‘. Je näher man dem freundlichen Herrn Tur Tur kommt, umso stärker schrumpft er. Aus der Nähe betrachtet ist er ein Mann von ganz normaler Größe. So ähnlich geht es dem Betrachter auch beim sogenannten Entlastungspaket der Bundesregierung. Während man vor Herrn Tur Tur keine Angst haben muss und er freundlich ist, hält sich die Freundlichkeit dieses Pakets für viele Menschen im Land in Grenzen.

Ältere, Studenten und Unternehmen sind nämlich die großen Verlierer. Für sie gibt es nichts“, kritisiert Remscheids CDU-Kreisvorsitzender Mathias Heidtmann.

„Ich verstehe die Logik hier nicht. Schauen wir mal auf die Rentnerinnen und Rentner. Sie haben mit ihrem Fleiß dieses Land aufgebaut und den Wohlstand erarbeitet, von dem wir jetzt profitieren. Anders als Berufstätige, die oft über Tag nicht zu Hause sind, haben ältere Menschen oft ohnehin höhere Heiz- und Stromkosten, da sie den Großteil des Tages in der Regel in den eigenen vier Wänden verbringen. Berufstätige Menschen werden nun unabhängig von ihrem Einkommen entlastet – auch wenn sich die Entlastung bei näherer Betrachtung aufgrund der Besteuerung in Grenzen hält. Es ist für eine sozialdemokratisch geführte Bundesregierung schon sehr erstaunlich, dass die Bezieherinnen und Bezieher oft kleiner Renten leer ausgehen – eine schreiende Ungerechtigkeit und in meinen Augen ein sozialpolitischer Skandal“, so Heidtmann. Dass die Bundesregierung neben den Rentner offenkundig auch kein Herz für die Studentinnen und Studenten zeige, passe in das schiefe Bild dieses Entlastungspakets, dem es an Ausgewogenheit fehle. „Man merkt halt, dass es ein ziemlich unausgegorener Schnellschuss ist, keine hohe Regierungskunst.“

 

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