Wäre die „Frühchenversorgung“ in Remscheid durch Zentralisierungspläne in Köln („Amsterdamer Straße“) gefährdet?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,

sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Kucharczyk,

die CDU-Fraktion bittet Sie darum, folgende Anfrage in die Tagesordnung der oben genannten Sitzung aufzunehmen und zu beantworten:

1. Wie beurteilt die Stadt Remscheid die Versorgung von Schwangeren und
    Früh- und Neugeborenen in Remscheid?

 

2. Werden die Qualitätskriterien des GBA in den Perinatalzentren im „Sana
    Klinikum Remscheid" und im „Helios Klinikum Wuppertal" vollständig
    erfüllt werden, so dass es in Remscheid zu keinen Engpässen bei der
    Versorgung von Schwangeren sowie Früh- und Neugeborenen kommen
    kann?

 

3. Wird es im Rahmen der Krankenhausplanung NRW zu Veränderungen in
    der Versorgung von Schwangeren und Früh- und Neugeborenen in
    Remscheid kommen? Falls ja, zu welchen?

 

4. Ist dem städtischen Gesundheitsdienst die Entwicklung in der Versorgung
    von Schwangeren und Früh- und Neugeborenen in Köln bekannt und
    welche Auswirkungen könnte diese für Remscheid haben?

 

5. Wie beurteilt das Sana-Klinikum Remscheid die Versorgung von
    Schwangeren und Früh- und Neugeborenen in Remscheid?

  

Begründung:

Die Kliniken der Stadt Köln beabsichtigen, den etablierten Kinderklinikstandort Riehl (umgangssprachlich als „Amsterdamer Straße“ bekannt) und Holweide perspektivisch an einem Gesundheitscampus Merheim zu zentralisieren. Die Folge wäre der Entfall von 400 Planbetten. Gegen diese Pläne wurde mittlerweile eine Petition mit mehr als 43.000 Unterzeichnern gestartet. Eine entsprechende Vorlage hat der Rat der Stadt Köln am 15.06.2023 beschlossen (Diese Vorlage fügen wir als Anlage bei und bitten darum, sie auch den Mitgliedern dieses Ausschusses zukommen zu lassen).

Uns sind mehrere Fälle bekannt, in denen Eltern vom Sana-Klinikum Remscheid in die Amsterdamer Straße überwiesen wurden, weil die Behandlung weit über das Behandlungsspektrum des hiesigen Krankenhauses hinausgeht. Es handelte sich dabei unter anderem um Fälle von „Frühchenversorgung“ und komplizierte überlebensnotwendige Operationen in den ersten Lebenstagen, zusammengefasst um nicht alltägliche beziehungsweise häufige Behandlungserfordernisse. Bemerkenswert ist dabei, dass die Überweisung oft nicht in die örtlich näher gelegene Kinderklinik des Helios-Klinikums in Wuppertal erfolgt, sondern eben nach Köln. Daraus lässt sich unserer Auffassung nach durchaus eine akutmedizinische Versorgungsleistung der Kölner Kliniken für Remscheid ableiten, was auch in den Vorlagen für den Rat explizit erwähnt wird. Dies gilt - nebenbei bemerkt - auch für den Obergischen Kreis und dürfte insofern auch für Radevormwald interessant sein.

 

Quellen:

 

1.    Beschlussvorlage Rat der Stadt Köln (anbei)

2.    https://ratsinformation.stadt-koeln.de/info.asp, Recherche über Drs. 0551/2023 (Stand heute noch ohne Protokoll, aber Vermerk „verändert beschlossen“)

3.    https://weact.campact.de/petitions/keine-schliessung-des-kinderkrankenhauses-amsterdamer-strasse-und-des-krankenhauses-holweide-1?share=1c957515-ac6c-4fdb-a5dd-7860f866c591&source=copy_email&utm_medium=recommendation&utm_source=copy_email

4.    https://www.rundschau-online.de/koeln/nippes/riehl/kinderklinik-und-holweide-petition-fuer-erhalt-der-koelner-kliniken-gestartet-594578

5.    https://www.ksta.de/koeln/nippes/riehl/kinderkrankenhaus-amstedamer-strasse-40-000-sind-gegen-die-schliessung-597103

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

gez. Markus Kötter

CDU-Fraktionsvorsitzender

 

 

gez. Alexander Schmidt                                                  

Stv. CDU-Fraktionsvorsitzender

                                                                                             

                                                                                             

gez. Dietmar Volk

Sprecher der CDU-Fraktion im ASGWP

 

 

gez. Sebastian Hahn

Sprecher der CDU-Fraktion in der BV 4 - Lüttringhausen

Nach oben