Remscheid muss sich besser verkaufen

CDU-Fraktion erneuert Forderung nach neuem Leitbild für die Stadt

Die Lokalredakteurin Melissa Wienzek hat jüngst eine wichtige Diskussion angestoßen. In einem Artikel stellte sie die Frage, ob Remscheid einen Beinamen braucht https://rp-online.de/nrw/staedte/remscheid/remscheid-braucht-die-stadt-einen-beinamen_aid-107809359. Die CDU-Politiker Markus Kötter und Alexander Schmidt nehmen den Ball auf und sagen, dass sich Politik und Verwaltung wieder mit dem Thema Marketing beschäftigen müssen:

„Dass unsere Stadt mehr und ein besseres Marketing benötigt, wird jetzt auch von Seiten der Verwaltung zugestanden. So zitiert Melissa Wienzek den Leiter des Deutschen Werkzeugmuseums, Dr. Andreas Wallbrecht, mit den Worten, er würde sich mehr Marketing wünschen. Wallbrecht würde einen neuen Anlauf, Remscheid in ‚Werkzeugstadt‘ umzubenennen, begrüßen. Unsere Nachbarstadt Solingen habe das mit dem Beinamen ‚Klingenstadt‘ besser gemacht“, sagt CDU-Fraktionschef Markus Kötter.

Kötter weiter:

„Ich erneure auch vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion noch einmal die Forderung der CDU-Fraktion, dass wir ein neues Leitbild für unser Stadtmarketing benötigen und Remscheid zur Marke machen müssen.“

Ein entsprechender Antrag wurde im Winter 2022 von der Ratsmehrheit abgelehnt. Nur Waltraud Bodenstedt unterstützte damals den Antrag der CDU-Fraktion mit den Worten, ihr fehle „Kreativität und Leidenschaft“ beim Marketing: https://www.rga.de/lokales/remscheid/streit-ueber-die-werbung-fuer-remscheid-7E3C3AB4747A567B65BC657B25.html

„In solchen Fällen erweckt der Oberbürgermeister immer gern den Eindruck, als kritisiere man ‚seine‘ Mitarbeiter. Aber darum geht es überhaupt nicht. Ein städtisches Leitbild muss ja von ganz oben, nämlich vom Stadtoberhaupt, angestoßen werden. Von Kanzler Scholz erwartet man einen Plan, was er mit Deutschland vorhat. Vom Papst erwartet man eine Vision, in welche Zukunft er die katholische Kirche führen will. Vom Bundestrainer erwartet man einen Spielplan, wie er das Nationalteam fit für die Europameisterschaft machen will. Und nur vom Oberbürgermeister von Remscheid darf man nicht erwarten, dass er sagt, wie sich unsere Stadt nach innen und nach außen ‚verkaufen‘ und präsentieren will? Es ist die Aufgabe des Oberbürgermeisters, einen ersten Entwurf für ein solches Leitbild zu erstellen und es dann zusammen mit dem vorpolitischen Raum, den Bürgerinnen und Bürgern und der Politik abzustimmen und als Leitlinie vorzugeben“, ergänzt Alexander Schmidt, Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Wirtschaftsförderung und Mobilität.

„Marketing ist nicht irgendein unwichtiges Gedöns. Das wird jede oder jeder, der in der freien Wirtschaft arbeitet, bestätigen. Wenn Dr. Wallbrecht sagt, dass keiner wisse, ‚dass wir eine Werkzeugmetropole sind‘, dann ist das schlimm. Denn das ist doch ein positives Alleinstellungsmerkmal unserer Stadt, das wir offensiver als bisher nach außen vertreten könnten“, so Schmidt. „Als wirtschaftspolitischer Sprecher der Remscheider CDU finde ich auch die Idee von Michael Schwerdtfeger gut, die neuesten Werkzeuge nicht immer auf der Eisenwarenmesse in Köln vorzustellen, sondern hier bei uns in Remscheid. Ein breiteres Kreuz könnte uns hier manchmal gut tun. Wir müssen uns nicht verstecken, schließlich haben viele große Player der Werkzeugbranche ihre Zentralen in Remscheid.“

„Langwierige Debatten darüber, welchen Beinamen Remscheid erhalten könnte, sollten wir uns allerdings sparen“, so Kötter. „Mit dem Zusatz Röntgen- und Werkzeugstadt könnte ich sehr gut leben. Wichtig ist dann aber auch, dass dieser Beiname konsequent gepflegt wird und auf allen Schildern in der Stadt zu finden ist.“

 

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