Anfrage zur Sitzung des Ausschusses für Bauen, Umwelt, Stadtentwicklung und Klimaschutz am 03.09.2024 sowie zur Sitzung des Rates am 19.09.2024:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Mähler,
die CDU-Fraktion bittet Sie darum, folgende Anfrage in die Tagesordnung der oben genannten Sitzungen aufzunehmen und zu beantworten:
„In Remscheid müssen bis zum Jahr 2028 mindestens 300 neue Wohnungen gebaut werden - und zwar jedes Jahr. Das geht aus Berechnungen des Hannoveraner Pestel-Instituts hervor, auf die der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) verweist“, schreibt der RGA https://www.rga.de/lokales/remscheid/studie-so-viele-neue-wohnungen-braucht-remscheid-in-den-kommenden-jahren-GLFEVTGWLFFXPHNGAKGJ4Y5AKY.html:
1. Teilt die Stadt Remscheid diese Aussage?
2. „Auch dass in Remscheid mehr als 2800 Wohnungen und damit fast
fünf Prozent des gesamten Bestands leer stehen, ändere an dem
Neubaubedarf nichts, heißt es in der Untersuchung. Da ein Großteil
davon, etwa 1570, bereits seit einem Jahr oder länger unbewohnt seien,
müsse man davon ausgehen, dass dort so schnell niemand einziehen
könne, sagt Günther“, so der RGA. Teilt die Stadtspitze auch diesen
Befund?
3. Wie viele Wohnungen fehlen laut Stadtverwaltung derzeit?
4. Wie viele Wohnungen werden perspektivisch mit Blick auf den Anstieg
der Bevölkerung und die ungebrochene Zuwanderung nach Deutschland
bzw. Remscheid in Zukunft benötigt?
5. In welchem Stadtteil ist der Mangel bisher ganz besonders groß?
6. Welche Maßnahmen hat die Stadt bis dato ergriffen und welche wird sie
in Zukunft ergreifen, um dem Problem Herr zu werden?
7. Hat die Stadt bereits Gespräche mit möglichen Interessenten für
Wohnungsbauprojekte geführt? Wenn ja: Mit welchem konkreten
Ergebnis?
8. In besagtem Artikel ist die Rede davon, dass viele Immobilienbesitzer
verunsichert sind, weil sie nicht wissen, „welche Vorschriften – zum
Beispiel bei Klimaschutz-Auflagen – wann kommen“. Es fehle „einfach
die politische Verlässlichkeit“. Ist die Rathausspitze ebenfalls der
Ansicht, dass die Berliner Ampel-Regierung einen Großteil der Schuld
an der bisherigen Baumisere trägt? („Baubranche verzweifelt an der
Ampel“ war jüngst am 19. August eine Überschrift in der Tageszeitung
„Die Welt“) Über welche Kanäle versucht die Stadtspitze, auf die
Bundesregierung in dieser Frage einzuwirken? Hat sich beispielsweise
der Bundestagsabgeordnete Ingo Schäfer (SPD) dieses drängenden
Problems angenommen und auf die Auswirkungen des Berliner
Regierungshandelns auch auf den Wohnungsmarkt in seinem
Wahlkreis hingewiesen?
9. Plant die Stadt ein Neubaugebiet? Wenn nein: Warum nicht? Wenn ja:
Wo?
Begründung:
„Bauen, bauen, bauen“: Dies ist das Mantra der CDU-Fraktion. Doch wir kommen nicht voran – weder im Bund noch in Remscheid. Wie die Tageszeitung „Die Welt“ berichtet, gehen die Baugenehmigungen weiter zurück, Kosten steigen und strenge und häufig wechselnde Vorschriften verunsichern Branche wie Verbraucher.
Das Problem ist auch in Remscheid angekommen, wie Sven Schlickowey mit Verweis auf aktuelle Berechnungen darlegt.
Remscheid kann mehr – auch beim Bauen. Wir machen uns große Sorgen um den Standort Remscheid, wenn gut qualifizierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer nicht nach Remscheid ziehen oder wegziehen, weil sie hier keinen adäquaten Wohnraum finden. Wir machen uns große Sorgen um den sozialen Zusammenhalt, wenn Flüchtlinge und Menschen mit geringen Einkommen auf dem Wohnungsmarkt konkurrieren.
In der Ruhe liegt bekanntlich die Kraft. Doch wir wissen nicht, ob die zumindest nach außen hin gelebte Ruhe des Baudezernenten Peter Heinze (FDP) der derzeitigen Situation noch angemessen ist. In der Stadt der Erfinder und Tüftler vermissen wir, dass nicht auch mal in der obersten Etage des Rathauses entsprechend erfunden und getüftelt wird.
Experten weisen ja darauf hin, dass die Leerstandsquote in unserer Stadt trügerisch ist. Für irgendwelche Gammelbuden finden sich nun mal keine Interessenten.
Wir möchten von der Verwaltungsleitung wissen, was sie tun will und wie sie den nötigen Bauturbo zünden möchte.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Markus Kötter
CDU-Fraktionsvorsitzender
gez. Jens Nettekoven
Sprecher der CDU-Fraktion im BUSK
gez. Alexander Schmidt
Stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender