Erst die Stadt, dann die Partei
„Ich verstehe daher umso weniger, warum Wiertz für ein Nein zur Großen Koalition wirbt. So hat er als Beigeordneter (!) der Stadt Remscheid unter nogroko.nrw die Gemeinsame Erklärung ‚Eine neue Zeit braucht eine neue Politik‘ unterzeichnet. Hätte er dies als einfaches SPD-Mitglied getan, wäre das vielleicht noch in Ordnung gewesen, auch wenn es im Widerspruch zu seinen Interview-Äußerungen gestanden hätte. Den Aufruf aber in seiner offiziellen Funktion bei der Stadt Remscheid zu unterzeichnen halte ich für sehr fragwürdig. Hier hätte sich der Stellvertreter des Oberbürgermeisters meiner Meinung mehr zurückhalten müssen.
Dieser innere Widerspruch lässt sich nur auflösen, wenn man die Vermutung hat, Sven Wiertz sei in diesem Fall die eigene Partei wichtiger als die Heimatstadt, für die der Koalitionsvertrag ja vor allem positive Auswirkungen hätte. Ich appelliere daher noch einmal eindringlich an die staatspolitische Verantwortung der Sozialdemokraten. Es darf nicht sein, dass die SPD – aus Angst vor der AfD und aus Angst, neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zu verblassen – sich in die Büsche schlägt. Wir Christdemokraten haben Kompromisse angeboten, die bei manchen die Schmerzgrenze schon überschritten haben. Für uns gilt: Erst der Staat bzw. die Stadt, dann die Partei“, so der CDU-Fraktionschef.