Wohnen und Gewerbe sind die Mega-Themen für Remscheids Zukunft
Alexander Lampe, Vorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU (MIT) Remscheid, fordert ein selbstbewusstes Eintreten von Wirtschaft, Politik und Verwaltung für die Großstadt Remscheid:
„Die jüngsten Zahlen der Statistikstelle IT.NRW sind ein Weckruf. Im Vergleich zu den Nachbarstädten Solingen und Wuppertal stehen wir schlechter da. Remscheid droht bis 2040 fast 6.000 Einwohner zu verlieren. Wenn Remscheid zu schrumpfen droht, dann müssen unser Mut und unsere Zuversicht wachsen. Wohnen und Wirtschaft, also konkret bezahlbarer Wohnraum insbesondere für junge Menschen und junge Familien sowie die Ausweisung neuer Gewerbegebiete, sind die Mega-Themen für Remscheids Zukunft. Damit unsere Stadt nicht zum größten Dorf in NRW wird, wie es ein Kommentator geschrieben hat, brauchen wir jetzt eine gemeinsame Kraftanstrengung von Wirtschaft, Politik und Verwaltung. Kein Klein-Klein und Fingerhakeln ist gefragt, sondern gemeinsame Konzepte.“
„Wir sollten uns nicht darauf verlassen, dass es nicht so schlimm wird wie prognostiziert. Die Stadt muss sich jetzt auf die Zukunft vorbereiten. Wenn die Bevölkerung immer älter wird, dann muss sich die Stadtplanung darauf einstellen. Es ist schön, dass Menschen immer älter werden. Aber wir müssen auch schauen, dass wir für junge Menschen attraktiv bleiben. Und die ziehen zurzeit leider zu häufig weg und kommen nach Ausbildung und Studium nicht wieder zurück“, so Lampe.
Lampe nennt fünf Punkte, an denen gemeinsam gearbeitet werden sollte:
1. Wir benötigen mehr Wohnbebauung. Das Institut der deutschen Wirtschaft schreibt, dass in Remscheid oder auch im Hochsauerlandkreis zu viel gebaut werde. In den Großstädten werde hingegen zu wenig gebaut. Wenn wir verhindern wollen, dass junge Remscheiderinnen und Remscheider nach Köln oder Düsseldorf ziehen, dann dürfen wir dieser Studie nicht zu viel Beachtung schenken. Denn Fakt ist, dass unser Wohnungsmarkt derzeit nicht attraktiv genug ist gerade für junge Menschen und Familien.
2. Wir müssen Platz schaffen für mehr Gewerbe. Es gibt immer gute Gründe gegen Gewerbe vor der eigenen Haustür. Aber das gesamtstädtische Interesse muss hier höher gewertet werden als – durchaus nachvollziehbare – Einzelinteressen. Es bringt nichts, wenn wir uns gegenseitig vorhalten, was irgendwann mal in der Vergangenheit über einzelne Gewerbegebiete gesagt wurde. Wir brauchen eine neue, zukunftszugewandte Herangehensweise ohne Scheuklappen. Die NRW-Koalition von CDU und FDP hat ja mit dem neuen Landesentwicklungsplan den Kommunen Instrumente an die Hand gegeben, dass Gewerbeflächen und Wohngebiete schneller ausgewiesen werden können. Hier brauchen wir eine Entfesselung.
3. Wir benötigen ein Standortsicherungskonzept für unsere Wirtschaft. Neben dem Bemühen, neue Unternehmen für Remscheid zu gewinnen, müssen die bestehenden unbedingt gehalten werden. Denn mit einem Wegzug von einzelnen Unternehmen verschärft sich auch unsere demographische Krise.
4. Ohne gut ausgebildete Fachkräfte hat unsere Stadt keine Chance. Es ist toll, dass wir das BZI, die neue Fachhochschule am Honsberg und andere Einrichtungen haben. Wenn wir lebenslanges Lernen sicherstellen wollen, dann brauchen wir noch mehr solcher Weiterbildungsmöglichkeiten, damit wir den technologischen Wandel bestehen. In puncto Forschung sind wir mit der Forschungsgemeinschaft Werkzeuge und Werkstoffe (FGW) schon jetzt hervorragend aufgestellt.
5. Wir brauchen eine bessere Anbindung des ÖPNV zum Beispiel ans Rheinland.
„Remscheid ist keine Blumenwiese und kein Seniorenheim. Wir sind eine Industriestadt mitten im Grünen und haben eigentlich sehr viel zu bieten. Kämpfen wir gemeinsam darum, dass wir eine schöne und stolze Großstadt bleiben“, sagt der MIT-Vorsitzende abschließend.