Laut Polizeilicher Kriminalstatistik (PKS) ist die Anzahl der Delikte im Bereich der Sexualstraftaten in Remscheid gestiegen. 2019 gab es 139 solcher Straftaten – 46 mehr als im Jahr 2018. Die Vorsitzende der Remscheider Frauen Union, Alexa Bell, warnt vor Alarmismus, plädiert aber zugleich dafür, sich die besorgniserregenden Zahlen genau anzuschauen und daraus dann konkrete Maßnahmen für mehr Schutz für die Opfer von sexualisierter Gewalt zu entwickeln.
„Für den Hauptausschuss am 12.03. habe ich eine Anfrage auf den Weg gebracht, die sich mit dem Thema Sexualstraftaten in Remscheid auseinandersetzt. Worauf ist diese besorgniserregende Entwicklung zurückzuführen? Handelte es sich um mehr Straftaten oder wurden zum Beispiel mehr Delikte zur Anzeige gebracht? Auf diese Fragen wollen wir Antworten von der Verwaltung. Wir regen auch an, dass die Stadt den Kampf gegen sexualisierte Gewalt in ihr noch zu erstellenden Sicherheitskonzept für unsere Stadt einbaut“, so Alexa Bell.
Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) will die Beweissicherung bei Sexualstraftaten verbessern. Dazu soll die Anonyme Spurensicherung (ASS) bei Opfern künftig von den Krankenkassen bezahlt und so ein flächendeckendes Angebot sichergestellt werden. NRW-Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) setzt sich bereits seit Mitte 2018 verstärkt für eine solche bundeseinheitliche Regelung ein. Die christlich-liberale Landesregierung trägt dafür Sorge, dass das Land NRW ein weit verzweigtes Netz aus ASS-Anbietern finanziert.
„Auch in Remscheid gilt: Jede Sexualstraftat ist eine zu viel!“, sagt Bell. Sie fordert daher mehr Einsatz für die Opfer