Offener Brief von Jens Nettekoven an die Bürgerinnen und Bürger in Remscheid
Liebe Remscheiderinnen,
liebe Remscheider,
wir erleben zurzeit gemeinsam schwierige Zeiten. Neben der Sorge, am Coronavirus zu erkranken, haben viele Menschen in unserer Stadt schon ganz reale Probleme, weil das Virus unser gewohntes öffentliches Leben immer mehr einschränkt. Politiker in Land und Bund arbeiten derzeit mit Hochdruck an Lösungen. Manch einer fürchtet auch um seine wirtschaftliche Existenz.
Ich möchte Ihnen mit diesem Schreiben Mut machen. Wir werden gemeinsam mit dieser Situation fertig werden. Panik, Egoismus oder mangelnde Vorsicht wären aber jetzt falsche Ratgeber.Die Regeln, an die wir uns nun alle halten sollten, sind ganz einfach: Wenn möglich zu Hause bleiben, regelmäßig gründlich die Hände waschen, Abstand halten. Sich daran zu halten, verlangt niemandem unmenschliche Anstrengungen ab. Je mehr sich an diese Vorgaben halten, umso besser werden wir aus dieser Situation herauskommen.
Wir brauchen jetzt echte Solidarität zwischen den Generationen. Auch diejenigen, die sich jung, stark und unverwundbar fühlen, sind – abgesehen vom Coronavirus – auf ein funktionierendes Gesundheitssystem angewiesen.
Die eigentliche Schwerstarbeit leisten nun die Menschen in den Arztpraxen, in den Krankenhäusern, in der Pflege, an den Supermarktkassen und so weiter. Sie können nicht einfach zuhause bleiben. Sie leisten tolle Arbeit. Wir sollten uns bei ihnen von Herzen bedanken, ihnen ein freundliches Wort oder Lächeln schenken und - so banal es sich anhören mag – die Supermarktkassiererin nicht ungehalten anschreien, wenn keine Nudeln oder kein Klopapier mehr da ist.
Ganz viele verhalten sich verantwortungsbewusst. Wir können auf unsere Gesellschaft im Großen und Ganzen stolz sein. In der Krise halten wir zusammen, weil das Virus jeden treffen kann. Denn es schaut nicht danach, ob jemand Deutscher oder Ausländer, arm oder reiche, jung oder alt ist.
Wir können nicht alles kontrollieren. Keiner kann seriös vorhersagen, wie lange diese ungewöhnliche, neue und belastende Situation noch anhält. Aber wir haben gute Voraussetzungen, damit der Schaden begrenzt bleibt. Wir verfügen über ein leistungsfähiges Gesundheitssystem, eine funktionierende Infrastruktur und über Politiker und Verwaltungsmitarbeiterinnen und Verwaltungsmitarbeiter, die verantwortungsvoll und mit Augenmaß handeln. Robin Alexander hat in der „Welt“ geschrieben, dass sich nun bewährt, „was die Bundesrepublik immer stark gemacht hat: eine breite politische Mitte, die in der Lage ist, pragmatisch zu handeln, Differenzen zurückzustellen und zusammenzuarbeiten“.
Daran glaube ich und darauf setze ich hier in Remscheid, in Düsseldorf oder in Berlin. Und ich setze auf die vielen tollen Initiativen gerade der jungen Menschen, die nun für ältere Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen einkaufen und sich um sie kümmern.
Bitte bleiben Sie alle gesund! Bitte bleiben Sie vorsichtig und solidarisch! Und bitte bleiben Sie – wenn es eben geht – zuhause!
Es grüßt Sie herzlich
Ihr Jens Nettekoven
CDU-Kreisvorsitzender