Bezirksbürgermeister Markus Kötter verurteilt Flugblattaktion in Lennep scharf
„Ich verurteile dieses Schreiben aufs Schärfste! Nichts rechtfertigt Hass und Hetze, aber die Corona-Krise, die bei vielen Menschen Ängste und Sorgen auslöst, eignet sich schon erst recht nicht dafür. Wir lassen unsere Gesellschaft von diesen anonymen Hetzern und Hasspredigern nicht spalten. Wie vernagelt muss man durch die Welt laufen, wenn man nicht erkennt, dass Deutschland zurzeit von verantwortungsvollen Politikern vor allem von CDU / CDU und der SPD, aber selbstverständlich auch von FDP und Grünen regiert wird und dabei bisher recht gut durch die Krise kommt? Ich bin froh, dass in NRW und im Bund nicht Politiker das Sagen haben, in deren Parteien gegen Flüchtlinge gehetzt oder über das Erschießen von ‚Reichen‘ schwadroniert wird. Die Menschen in vielen Ländern würden in der jetzigen Situation sicher gerne mit Deutschland tauschen, weil wir ein gutes Gesundheitssystem mit vielen Intensivbetten haben. Es ist doch einfach eine Lüge zu behaupten, dass die Steuergelder ausschließlich dem Ausland und Flüchtlingen zu Gute kämen. Aber es lohnt sich gar nicht, sich mit den anonymen und gesichtslosen Verfassern solcher Pamphlete auf einer sachlichen Ebene auseinanderzusetzen“, so Kötter.
„Unser Krisenstab hat zurzeit weiß Gott anderes zu tun. Aber ich sehe mich gezwungen, dieses Schreiben unserer Rechtsdezernentin zur Verfügung zu stellen, die ja als Bindeglied der Verwaltung zum Verfassungsschutz NRW eingesetzt wurde. Ich würde es befürworten, wenn sich der Staatsschutz einmal dieses Flugblatt ansehen würde“, so Kötter. „Diejenigen, die gegen den Islam, Ausländer, Flüchtlinge, Angela Merkel und die deutschen ‚Systempolitiker‘ hetzen, führen ja oft das ‚christliche Abendland‘ im Munde. Wie unmenschlich und unchristlich aber denkt jemand, der zum Osterfest solche Hetzparolen unter das Volk bringen will? Aus Worten können Taten werden. Das haben wir in der Vergangenheit gelernt. Politiker, auch Kommunalpolitiker, werden immer häufiger angefeindet. Auch zum Schutze meiner Kolleginnen und Kollegen im Rat und in den Bezirksvertretungen werde ich darauf dringen, dass die Verfasser dieses Schreibens möglichst ermittelt und zur Rechenschaft gezogen werden.“