Alexa Bell: „Die Stadtspitze muss den Bürgern reinen Wein einschenken“
„Lassen wir uns überraschen. Ich glaube nicht daran, dass wir am 27. August im Haupt- und Finanzausschuss eine ehrliche Antwort erhalten werden. Nach der Wahl wird aber der bittere Moment der Wahrheit kommen. Dann wird sich auch zeigen, ob in den vergangenen sechs Jahren gut regiert wurde oder auch nicht. Dann gehören die städtischen Investitionsprojekte auf den Prüfstand. Hier nenne ich die Luxussanierung des Friedrich-Ebert-Platzes. Der OB und die ihn unterstützenden Parteien haben sich dem Vorschlag der CDU verweigert, hier von vorneherein die Kosten zu deckeln. Wir lassen die Innenstadt veröden und verkommen und machen einen Busbahnhof schön. Das versteht kaum ein Mensch. Das wäre so, als wenn ein Hausbesitzer eine Luxussanierung seines Badezimmers vornimmt, in den anderen Zimmern dann aber noch nicht mal Geld für einen vernünftigen Anstrich da ist. Kein Hausbesitzer würde sich so verhalten. Und auch über den Rathausneubau müssen wir neu nachdenken. Das Projekt verzögert sich ja eh und wird teurer – eine Erfahrung, die wir in Remscheid in den letzten sechs Jahren nicht zum ersten Mal machen. Selbstverständlich dürfen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Büros nicht stapeln. Dafür trägt der OB als Personalchef schon jetzt die Verantwortung. Die endlich umzusetzende Digitalisierungsstrategie der Stadtverwaltung und die seit Corona neu geschätzten Möglichkeiten des Homeoffice sollten uns Anlass bieten, von überdimensionierten Bauprojekten Abstand zu nehmen“, so Bell.
„Ganz anders verhält es sich beim klaren Bekenntnis der CDU zum Freibad Eschbachtal. Da die Verwaltung über Jahre hier nicht genug gemacht hat – der OB war übrigens lange Jahre verantwortlicher Sportdezernent – haben wir nun einen riesigen Investitionsstau. Unser Freibad gibt es nun schon seit 100 Jahren, während die anderen Projekte neu oder – wie im Fall des Skywalks – nicht ernsthafte Kommunalpolitik, sondern Science Fiction sind. Wir müssen unser Freibad Eschbachtal für Familien, Kinder und Jugendliche unbedingt erhalten. Mehr als elf Millionen Deutsche können sich keinen Urlaub leisten. Das berichten die Zeitungen der Funke-Mediengruppe unter Berufung auf das statistische Bundesamt. Rechnet man dies runter, so können sich fast 10.000 Remscheid noch nicht einmal eine Woche Urlaub im Jahr leisten. Diese Menschen brauchen ein Freibad, aber mit Sicherheit keinen Skywalk, kein mögliches Millionengrab am Ebert-Platz und auch keinen überdimensionierten Rathausanbau. Bei letztgenanntem Großprojekt zeichnet sich laut Stadt ja jetzt schon ab, dass es wesentlich länger dauern und wesentlich teurer als 20 Millionen Euro werden könnte“, so die OB-Kandidatin der Remscheider CDU.