Antrag zur Sitzung des Ausschusses für Schule am 02.06.2021 sowie zur Sitzung des Jugendhilfeausschusses am 25.08.2021: Seelische Folgen der Pandemie: Reicht die psychologische Beratung für Kinder und Jugendliche aus? (Prüfauftrag)
1. Die Verwaltung wird beauftragt zu prüfen, ob seit Beginn der Corona-
Pandemie und dem damit verbundenen Distanzunterricht im Bereich der
psychologischen Beratungsstelle der Stadt Remscheid der Bedarf
gestiegen ist. Falls der Bedarf gestiegen sein sollte, legt die Verwaltung
dar, in welchem Maß dies geschehen ist und wie man bisher auf den
gestiegenen Bedarf reagiert hat.
2. Die Verwaltung prüft, ob sich der Beratungsbedarf und die Art der
Probleme bei den Kindern und Jugendlichen seit Beginn des
Distanzunterrichts verändert haben und in welcher Form dies geschehen
ist.
3. Die Verwaltung prüft, ob die entsprechenden Angebote für Kinder und
Jugendliche personell ausreichend ausgestattet sind, um den eventuell
auftretenden Folgen der Pandemie für die seelische Gesundheit der
Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden. Falls dies nicht der Fall
sein sollte, benennt die Verwaltung den ihrer Ansicht nach bestehenden
zusätzlichen finanziellen und/oder personellen Bedarf. Die Verwaltung
prüft, ob die zur Verfügung gestellten Zeiten für eine psychologische
Beratung von Kindern und Jugendlichen ausreichend sind oder ob ggf.
zusätzliche Zeiten angeboten werden müssten.
4. Sollte sich aus der Prüfung der Punkte 1 bis 3 ein Mehrbedarf ergeben,
so macht die Verwaltung einen entsprechenden Verfahrens- und
Finanzierungsvorschlag, um einem möglicherweise gestiegenen Bedarf
Rechnung zu tragen.
Begründung:
Experten zeigen sich zunehmend besorgt über mögliche Folgen der Pandemie für die seelische Gesundheit unserer Kinder und Jugendlichen. Sie berichten von einer Zunahme von Depressionen, von Vereinsamung, Freudlosigkeit sowie Lust- und Antriebslosigkeit. Manche Kinder und Jugendliche haben sogar Suizidgedanken.
Wir müssen – neben vielen anderen Folgen der Pandemie, zum Beispiel für unsere Wirtschaft, für die Arbeitswelt, für Einzelhandel, Gastronomie, Kultur etc. – auch dieses Phänomen in den Blick nehmen und möglichst auch kommunale Lösungen anbieten.
Lehrkräfte und Psychologen weisen mit Nachdruck darauf hin, dass ein gestiegener psychologischer Beratungsbedarf auch nicht mit dem Bereitstellen eines Impfstoffes wegfällt. Voraussichtlich werden viele Schülerinnen und Schüler und deren Familien noch etwas länger psychologischen Unterstützungsbedarf haben. Vor diesem Hintergrund gilt es, in Remscheid eine der Situation angemessene Vorsorge zu treffen.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Markus Kötter
CDU-Fraktionsvorsitzender
gez. Alexander Schmidt
Stv. CDU-Fraktionsvorsitzender und Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Schule
gez. Mathias Heidtmann
Stv. CDU-Fraktionsvorsitzender und Sprecher der CDU-Fraktion im JHA