Anfrage zur Sitzung des Seniorenbeirats am 18.11.2021: Mitnahme der älteren Generation bei der zunehmenden Digitalisierung der Verwaltung
sehr geehrte Frau Beiratsvorsitzende Michel,
folgende Anfrage möge in die Tagesordnung der Sitzung des Seniorenbeirates am 18.11.2021 aufgenommen und beantwortet werden:
Wie will die Verwaltungsspitze sicherstellen, dass bei einer zunehmenden Digitalisierung der Verwaltung und der damit verbundenen Dienstleistungen für die Bürgerinnen und Bürger Seniorinnen und Senioren, die – aus welchen Gründen auch immer – weder über einen Internetanschluss noch über ein Smartphone verfügen, nicht digital „abgehängt“ und ausgeschlossen werden?
Welchen Lösungsansatz verfolgt die Remscheider Stadtverwaltung hier?
Begründung:
Dass es in Deutschland einen Digitalisierungsstau bei den Verwaltungen gibt, ist unbestritten. Remscheid bildet hier keine „Insel der Seligen“. Auch viele ältere Menschen greifen heutzutage gern auf digitale Angebote zurück und sind in diesem Bereich fit. Aber es gibt selbstverständlich auch Seniorinnen oder Senioren, für die das nicht gilt und die aus verschiedenen Gründen weder über einen Internetanschluss noch über ein Smartphone verfügen. Es steht uns nicht zu, darüber zu urteilen oder diese Menschen zu einem digitalen Verhalten erziehen zu wollen.
Uns geht es um soziale Teilhabe. Es ist nicht akzeptabel und zutiefst diskriminierend, wenn bestimmte Bevölkerungsgruppen außen vor gehalten werden sollen. Auch ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger ohne eine moderne technische Ausstattung muss die Möglichkeit gegeben werden, Kontakt mit der Verwaltung – zum Beispiel mit dem Bürgerbüro und dem Sozialamt – aufzunehmen, ohne dass hier die Unterstützung Dritter erforderlich ist. Eine bürgernahe und bürgerfreundliche Verwaltung nimmt alle mit und schließt niemanden aus.
Wir müssen uns wieder stärker mit den Alltagssorgen der Bürgerinnen und Bürger befassen. Aus vielen Rückmeldungen wissen wir, dass dies ein Thema ist, das vielen Seniorinnen und Senioren auf den Nägeln brennt, das sie aber – aus Scham oder anderen Gründen – bisweilen selbst nicht offensiv artikulieren. Ihnen muss geholfen werden.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Jutta Wilke
Zweite stv. Vorsitzende des Seniorenbeirats
Sprecherin der Senioren Union im Seniorenbeirat