Anfrage zur Sitzung des Rates am 07.12.2023:
Alternativkultur in Remscheid
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,
die CDU-Fraktion bittet Sie darum, folgende Anfrage in die Tagesordnung der oben genannten Sitzung aufzunehmen und zu beantworten:
1. Die Remscheider Ampelfraktionen haben mit ihrer Mehrheit die Prüfung
der Einführung eines Nachtbürgermeisters (Drucksache 16/4985)
beschlossen. In der Begründung des Antrags, der ja nun von der
Verwaltung geprüft werden soll, ist davon die Rede, dass ein
Nachtbürgermeister ein wichtiger „Impulsgeber und Ideenentwickler zur
Förderung des gemeinsamen Nachtlebens“ werden könnte. Wie
definiert die Verwaltung dieses so genannte „gemeinsame Nachtleben“?
Wenn hierunter Veranstaltungen gemeint sein sollten: Wer kümmert sich
zurzeit hierum? In welcher Form wird dieser Bereich zurzeit vom
Stadtmarketing abgedeckt? (Wir bitten um eine Auflistung der
entsprechenden Veranstaltungen mit einer kurzen Auswertung der
jeweiligen Formate und einen Blick in die Zukunft.)
2. Des Weiteren ist auch die Rede davon, dass ein Nachtbürgermeister
„Ideen zur Förderung der Alternativkultur in unserer Stadtgesellschaft“
entwickeln möge. Wie definiert die Verwaltung den Begriff
Alternativkultur? Versteht die Verwaltung hierunter die „Gesamtheit der
Protest- und Reformbewegungen, die sich als Alternative zur Kultur- und
Werteordnung der bürgerlichen Gesellschaft verstehen?
https://educalingo.com/de/dic-de/alternativkultur Oder ist hiermit vielleicht
die so genannte Gegenkultur gemeint? https://de.wikipedia.org
/wiki/Gegenkultur In einem entsprechenden Posting war auch von „einer
eigenen Stelle für Subkultur“ die Rede: (https://de.wikipedia.org
/wiki/Subkultur) Wird die Verwaltung nun prüfen, ob sich ein
Nachtbürgermeister um die Alternativkultur, die Gegenkultur oder die
Subkultur kümmern soll?
3. Gehen wir einmal davon aus, dass sich der Nachtbürgermeister oder
die Nachtbürgermeisterin um die so genannte Alternativkultur kümmern
soll: Welche Alternativkultur gibt es nach Ansicht der Verwaltung in
Remscheid? Welche Formate hält sie ggf. für besonders förderungs-
und unterstützungswürdig?
Begründung:
Der gemeinsame Ampel-Antrag zur Einführung einer Nachtbürgermeisterin oder eines Nachtbürgermeisters hat für Verwirrung gesorgt. Darin sind die Autoren des Antrags nicht ganz unschuldig. Hier und in weiteren Postings in den sozialen Medien gehen die Begriffe munter durcheinander. Soll sich der Nachtbürgermeister um das „gemeinsame Nachtleben“ kümmern? Was ist das überhaupt? Falls damit gastronomische Angebote verstanden werden sollten, kümmert sich ja jetzt bereits das Stadtmarketing darum. Unter der Frage 1 bitten wir daher um eine Auflistung der entsprechenden Formate.
Es ist aber auch die Rede von der Förderung der Alternativkultur. Auch hier ist nicht ganz klar, was die Antragsteller meinen. Als CDU-Fraktion sind wir jedenfalls der Meinung, dass wir keine Stelle in der Verwaltung schaffen sollten mit dem Ziel, Alternativen „zur Kultur- und Werteordnung der bürgerlichen Gesellschaft“ zu liefern. Ein solcher Ansatz kann ja aus der Zivilgesellschaft selbst kommen, kann aber wohl kaum der Auftrag einer Stadtverwaltung sein.
Vielleicht sind aber auch Angebote abseits der sogenannten bürgerlichen Kultur gemeint. Vielleicht sollen die erreicht werden, die für die Angebot des Remscheider Stadttheaters oder der Bergischen Philharmoniker eher nicht so empfänglich sind. Eine solche Kultur hat selbstverständlich auch ihre Berechtigung. Wir sehen das Fachdezernat für Finanzen und Kultur in der Pflicht, sich auch um diesen Bereich der Kultur zu kümmern, und gehen auch davon aus, dass dies bereits geschieht.
Daher würden wir es begrüßen, wenn Kulturdezernent Sven Wiertz (SPD) in der obigen Ratssitzung einen Abriss über die Alternativkultur in Remscheid liefern würde. Im Rahmen seines Vortrags sollte er ebenfalls ausführen, wie die Stadt die Alternativkultur in Remscheid unterstützt.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Markus Kötter
CDU-Fraktionsvorsitzender