Antrag zur Sitzung des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Wohnen und Pflege am 25.09.2024:
Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,
sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Kucharczyk,
die CDU-Fraktion bittet Sie darum, folgenden Antrag in die Tagesordnung der oben genannten Sitzung aufzunehmen und zur Abstimmung zu stellen:
1. Die Verwaltung legt dar, welche Maßnahmen die Stadt Remscheid – ggf.
auch in Zusammenarbeit mit anderen Trägern – aktuell im Rahmen der
Cannabis-Suchtprävention ergreift.
2. Die Präventionsfachkräfte in Nordrhein-Westfalen werden bereits seit
2018 mit dem „Stark statt breit“-Koffer ausgestattet. Dieser enthält nun
neue und aktualisierte Materialien, wie wir einem WDR-Bericht und einer
Pressemitteilung des Kreises Soest entnommen haben https://www.kreis-soest.de/pressemitteilungen/detailansicht/1163705. Die
Verwaltung stellt diesen aktualisierten, sogenannten „Grünen Koffer“ im
Fachausschuss vor.
3. Unter Federführung des Gesundheitsamts und möglichst auch in
Zusammenarbeit mit anderen Trägern, die sich mit Suchtprävention
beschäftigen, erarbeitet die Verwaltung ein Konzept, wie mit neuen
interaktiven Methoden die Kommunikation mit Kindern und Jugendlichen
über das Thema Cannabis verbessert werden kann. Ziel ist dabei eine
Aufklärung über mögliche Gefahren und Risiken des Cannabis-
Konsums.
Begründung:
Die Remscheider Christdemokraten haben frühzeitig vor der Legalisierung von Cannabis gewarnt. Damit verbunden sind sicherheitsrelevante Fragen. NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) hat daher jüngst vor Mafiastrukturen wie in den Niederlanden gewarnt, die mit der Cannabis-Legalisierung einhergehen könnten: https://www.rnd.de/politik/cannabis-freigabe-reul-warnt-vor-mafia-strukturen-wie-in-der-niederlande-D4BBLNPX6ZP7LE7BNGRTEVTTI4.html
Die Rechtsexpertin Fatina Keilani fragt in der „Neuen Zürcher Zeitung“ ebenfalls, ob die brutale Gewalt der niederländischen Mocro-Mafia auch eine Folge der neuen deutschen Cannabis-Politik sei: https://www.nzz.ch/international/mocro-drogenmafia-in-deutschland-folge-der-cannabis-politik-ld.1841849
Unzweifelhaft kann der Konsum von Cannabis schädliche Auswirkungen auf die psychische und physische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen haben.
In den WDR-Nachrichten lief am 12. August ein kurzer Bericht, wie die Cannabis-Suchtprävention im Kreis Soest funktioniert. Eine Pressemitteilung des Kreises Soest informiert, dass die Suchtpräventionskraft des Kreises Soest nun mit einem „nagelneuen Grünen Koffer“ sowie zeitgemäß überarbeiteten Materialien in den Dialog mit Kindern und Jugendlichen über die Gefahren des Cannabis-Konsums treten kann.
Im Folgenden zitieren wir aus der Pressemitteilung des Kreises Soest:
„Der neue Grüne Koffer ist mit seinen kleineren Abmessungen bei insgesamt gleichem Umfang des Inhalts nicht nur handlicher und leichter, sondern Dank der von Grund auf überarbeiteten Ausstattung vor dem Hintergrund der novellierten Gesetzgebung auch präzise auf die Zielgruppe zugeschnitten. Das sind Schülerinnen und Schüler der allgemeinbildenden Schulen ab Klasse Neun sowie Heranwachsende, die ein Berufskolleg besuchen.
Der Koffer-Inhalt unterstützt Lehrkräfte, Fachkräfte für Schulsozialarbeit, aber auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Jugendzentren und Offenen Treffs dabei, in einem lockeren Rahmen mit den Jugendlichen über das Thema Cannabis ins Gespräch zu kommen, über die berauschende Substanz aufzuklären und Risiken zum Beispiel für die Entwicklung des Gehirns aufzuzeigen. Dafür stehen neun interaktive Methoden zur Verfügung. Anhand von Situationskarten lässt sich etwa veranschaulichen, wie eine Sucht entsteht und welche Wege dorthin führen können.(…)
Ergänzt wird das Methodenset des Grünen Koffers durch ein Wissensspiel, bei dem in bester ‚Richtig oder falsch?‘-Manier Fakten vermittelt und mit Mythen aufgeräumt wird, die sich rund um Haschisch und Marihuana ranken. Zurückgreifen können die Akteure der Suchtprävention zudem auf ein Bilderrätsel, ein digitales Quiz im Stil des bekannten TV-Formats ‚Jeopardy!‘, ein Ideenkarussell und auf ein Spiel, bei dem die Heranwachsenden Pro- und Contra-Argumente zum Cannabis-Konsum in dafür vorgesehenen Zylindern sammeln sollen. Eine Warm-Up-Anleitung erleichtert den Einstieg in den Austausch. Bei einer Abschlussrunde wird zusammengetragen, was die Jugendlichen mitgenommen, was sie gelernt, aber auch, was sie überrascht hat.“
Wie die Suchtpräventionskraft des Kreises Soest unterstreicht, geht es nicht darum, in einer Unterrichtsstunde den gesamten Inhalt des Koffers zu nutzen. Vielmehr gebe der Koffer Möglichkeiten an die Hand, um vor dem Hintergrund verschiedener Situationen, Bildungshorizonte und Gruppenzusammensetzungen stets optimal mit den Jugendlichen in den Austausch zu kommen.
Wir stellen diesen Antrag, damit wir auch in Remscheid in die Lage versetzt werden, unter Einsatz aktueller Materialien und auf Augenhöhe und zielgruppengerecht mit Kindern und Jugendlichen über die Risiken und Gefahren des Cannabis-Konsums ins Gespräch zu kommen. Im besten Fall soll dies dazu dienen, dass sie von Anfang an die Finger von diesen Drogen lassen.
Wichtig ist uns hierbei, dass unter Federführung des Remscheider Gesundheitsamtes auch alle Träger mit eingebunden werden, die sich im Rahmen der Suchtprävention und damit für die Gesundheit der Kinder und Jugendlichen in unserer Stadt engagieren.
Mit freundlichen Grüßen
gez. Markus Kötter gez. Dietmar Volk
CDU-Fraktionsvorsitzender Sprecher der CDU-Fraktion im ASGWP