CDU Remscheid - Partei und Fraktion

Pflegende Angehörige und pflegebedürftige Personen entlasten: Für den Notfall vorsorgen

Anfrage zur Sitzung des Seniorenrats

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Frau Seniorenratsvorsitzende Michel, 

 

folgende Anfrage möge in  die Tagesordnung der obigen Sitzung des Seniorenrats aufgenommen und beantwortet werden:

 

1.    Welche Möglichkeiten sieht die Stadt Remscheid, um die pflegerische Versorgung auch für den Notfall sicherzustellen, dass pflegende Angehörige beispielsweise unerwartet ins Krankenhaus müssen und niemand zur Verfügung steht, um die Pflege kurzfristig zu übernehmen? Wie kann eine entsprechende Versorgungslücke geschlossen werden?

2.      In unserer Nachbarstadt Solingen wurde ein entsprechender Antrag der CDU-Fraktion Ende letzten Jahres vom zuständigen Fachausschuss beschlossen. Sieht die Verwaltung hierin einen Lösungsansatz, der auch in Remscheid greifen könnte? Wie beurteilt die Verwaltung den Lösungsvorschlag, eine Notfallnummer für Rettungsdienste einzuführen? Diese Notfallnummer soll ermöglichen, dass die zurückgelassene pflegebedürftige Person während des Krankenhausaufenthalts des pflegenden Angehörigen professionell betreut wird, ohne dass die Einsatzkräfte ihre primäre Notfallaufgabe aus den Augen verlieren (https://solinger-nachrichten.de/2024/11/21/cdu-fraktion-fordert-notfallhilfe-fuer-pflegebeduerftige-bei-ploetzlichem-ausfall-der-pflegenden-angehoerigen/). 

Begründung:

 

Menschen, die Familienmitglieder pflegen, leisten einen wertvollen Beitrag und sind oft einer Mehrfachbelastung ausgesetzt. Für den Fall, dass pflegende Angehörige plötzlich ins Krankenhaus müssen und bei der Pflege ausfallen, muss es eine Nothilfe geben. 

 

In unserer Nachbarstadt Solingen hat der zuständige Fachausschuss Ende letzten Jahres einen Antrag der CDU-Fraktion beschlossen, der eine umfassende Prüfung zur Sicherstellung der Notversorgung von Pflegebedürftigen fordert. Ziel dieses Antrags war es, dass eine Lösung für den Fall gefunden wird, dass pflegende Angehörige plötzlich ins Krankenhaus müssen und kurzfristig keine andere Person zur Betreuung einspringen kann. Wir möchten dieses für Pflegebedürftige wie Pflegende gleichermaßen wichtige Thema auch in unseren politischen Gremien in Remscheid aufgreifen und gemeinsam nach Lösungen suchen. 

 

Fast fünf Millionen Menschen in Deutschland pflegen ihre Angehörigen zu Hause. Ein Großteil davon ist allein für die Pflege verantwortlich. Rund 3,4 Millionen Menschen in unserem Land sind pflegebedürftig. Etwa drei Viertel dieser Menschen werden zu Hause versorgt. Viele pflegende Menschen sind nebenbei noch erwerbstätig. Pflege ist für viele physisch und auch psychisch belastend. Daher sollten wir als Stadtgesellschaft alles dafür tun, dass wir die pflegenden wie die pflegebedürftigen Personen in unserer Stadt so gut wie eben möglich unterstützen. Schon ein kurzer Krankenhausaufenthalt einer pflegenden Person kann eine ganze Familie in eine existenzielle Krise stürzen. 

 

Die pflegerische Versorgung auch in Notfallsituationen ist uns ein wichtiges Anliegen. Denn Pflege an sich ist für viele schon eine Ausnahme- und Notfallsituation. Es ist eine Erleichterung für pflegende Angehörige, wenn sie vorab wissen, dass ihre Liebsten in einer Notlage nicht allein gelassen werden. Wie ein effektives System zur Notfallversorgung dann im Detail in Remscheid aussehen kann, wollen wir mit den Kolleginnen und Kollegen aus Politik und Verwaltung sowie mit Expertinnen und Experten konkret auf Basis der Beantwortung dieser Anfrage erarbeiten. Uns ist wichtig, dass wir das Problem erkennen, zeitnah aufgreifen und gemeinsam nach Lösungen suchen. Dieses sensible Thema eignet sich nicht für parteipolitische Profilierungen oder Streit. Wir sind überzeugt davon, dass wir hier gemeinsam zu guten Lösungen für unsere Stadt kommen. 

 

Wir bitten darum, die Antwort auf diese Anfrage auch den Mitgliedern des Ausschusses für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Wohnen und Pflege zur Verfügung zu stellen. 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

gez. Erika Acker

Zweite stv. Vorsitzende des Seniorenrats   

Sprecherin der Senioren Union im Seniorenrat     

 

 

gez. Dietmar Volk

Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Wohnen

und Pflege