CDU Remscheid - Partei und Fraktion

Anfrage zur Sitzung des Seniorenrats am 03.12.2025: Ampelschaltung: Brauchen wir längere Grünphasen oder andere Konzepte zum Schutz von Senioren und mobilitätseingeschränkten Menschen?

Anfrage

zur Sitzung des Seniorenrats am 03.12.2025:

 

 

Ampelschaltung: Brauchen wir längere Grünphasen oder andere Konzepte zum Schutz von Senioren und mobilitätseingeschränkten Menschen?

 

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister,

sehr geehrte Frau Seniorenratsvorsitzende Michel,

 

 

folgende Anfrage möge in  die Tagesordnung der obigen Sitzung des Seniorenrats aufgenommen und beantwortet werden:

 

1. Verbände und Verkehrspolitiker fordern ein Umdenken. Viele Ampeln seien so eingestellt, dass ältere und mobilitätseingeschränkte Personen die Straße innerhalb der vorgegebenen Zeit nicht sicher überqueren könnten. Wie beurteilt die Verwaltung die Situation? Wie positioniert sich die Verwaltung zur Forderung von Verbänden und Verkehrspolitikern, längere Grünphasen zum Schutz von Senioren und in ihrer Mobilität eingeschränkten Menschen zu schaffen?

2. Wie sind die Ampeln im Stadtgebiet von Remscheid derzeit eingestellt? Ist sichergestellt, dass die genannten Personengruppen die Fahrbahn innerhalb der vorgegebenen Zeit (stressfrei) überqueren können?

3. Hält die Verwaltung ggf. eine Änderung des Schaltungskonzepts für sinnvoll? Wenn ja: Wo und in welchem Umfang? Welche Auswirkungen wären damit verbunden? Wenn nein: Warum nicht?

4. Im westfälischen Hamm wurde im Frühjahr 2023 Deutschlands erste KI-Ampel in Betrieb genommen. „Sie soll Radfahrer und Fußgänger frühzeitig erkennen und mithilfe einer ‚Künstlichen Intelligenz‘ berechnen, wann sie an der Ampel ankommen und ihnen dann schneller Grün anzeigen“, so tagesschau.de. Könnte dies auch ein Modell für Remscheid sein?

5. Die Städte Köln und Wuppertal probieren an einigen Kreuzungen das „Rundum-Grün-Konzept". Dabei erhalten Fußgänger an Kreuzungen gleichzeitig aus allen Richtungen Grün. „Teilweise ist dabei auch das ‚Diagonalqueren‘ möglich, bei dem die Kreuzung nicht nur rechtwinklig, sondern auch diagonal überquert werden kann. Verbreitet ist dieses Konzept unter anderem in Kanada oder auch Japan. In den Niederlanden ist es für Fahrräder als ‚Alle Fietsers Tegelijkertijd Groen’ (AFTG) bekannt“, so tagesschau.de. Wäre dies ggf. auch ein Modell für Remscheid?

6. Und in unserer Nachbarstadt Solingen zeige eine Ampel allen (ungeduldigen) Fußgängern an, wie lange sie noch warten müssen. Die „Countdown-Ampel" soll die Fußgänger davon abhalten, bei Rot über die Straße zu gehen. Ähnliche Ampeln sind schon bundesweit in vielen Städten im Einsatz. Wäre dieses Modell nachahmenswert?

7. Oder gibt es ein eigenes „Remscheider Konzept“, um die Situation für ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen zu verbessern?

 

 

Begründung:

 

Im vergangenen Jahr sind in NRW 23 Fußgänger bei Verkehrsunfällen an Ampeln getötet worden. Verbände und Verkehrspolitiker beklagen, die bisherige Verkehrspolitik sei weniger auf Fußgänger und Fahrradfahrer, sondern in erster Linie auf die Bedürfnisse der Autofahrer zugeschnitten.

 

Auch uns berichten ältere und mobilitätseingeschränkte Menschen, die zum Beispiel mit einem Gehstock oder einem Rollator die Straße überqueren, dass sie unter Stress geraten, wenn die Ampel auf Geld und Rot umschaltet, obwohl sie rein körperlich noch nicht in der Lage waren, die Fahrbahn zu überqueren. Dass Autofahrer entsprechend nach der Straßenverkehrsordnung Rücksicht nehmen müssen, wenn diesen Personen das Überqueren noch nicht möglich war, beruhigt die Betroffenen in der Regel nicht.

 

Wir möchten mit dieser Anfrage Aufmerksamkeit für ein Thema schaffen, das vielen älteren und mobilitätseingeschränkten Menschen wichtig ist und das zurzeit auch in anderen Kommunen diskutiert wird https://www1.wdr.de/nachrichten/landespolitik/verkehr-ampel-schaltung-fussgaenger-gruenphase-100.html diskutiert wird.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

gez. Erika Acker

Zweite stv. Vorsitzende des Seniorenrats   

Sprecherin der Senioren Union im Seniorenrat