Der Neujahrsempfang der Frauen-Union der CDU Remscheid hat Tradition. So trafen sich auch diesmal wieder zahlreiche Gäste am Samstag in den Räumen der CDU-Geschäftsstelle am Friedrich-Ebert-Platz, um gemeinsam das neue Jahr zu begrüßen.
Die Herren der Schöpfung waren zwar eindeutig in der Minderheit. Dennoch spielten sie bei diesem Empfang eine tragende Rolle. Zumindest drei von ihnen standen im Mittelpunkt – nämlich die Spitzenkandidaten der CDU für die Europawahl und die Kommunalwahl am ersten Juni-Wochenende, MdEP Herbert Reul und OB-Kandidat Jochen Siegfried, sowie der Spitzenkandidat der CDU für die Bundestagswahl im Bundestags-Wahlkreis 104, Jürgen Hardt. Die Drei nutzten die Gelegenheit, um auf die bevorstehenden Urnengänge und die dazugehörigen Wahlkämpfe einzustimmen.
Dabei machte der Europaabgeordnete und langjährige Generalsekretär der CDU-NRW, Herbert Reul, den Anfang. Er sprach davon, dass es in den Wahlkämpfen Ziel ist, das Vertrauen der Bürger in die Politik zurückzugewinnen. Als positiven Effekt der Finanz- und Wirtschaftskrise bezeichnete er den Tatbestand, dass sich die Gewichtung in der Diskussion um den Euro deutlich zugunsten der europäischen Gemeinschaftswährung verschoben habe. „Haben Sie das auch bemerkt: Vom 'Teuro' redet zu Zeit keiner mehr; im Gegenteil: die Bürger haben begriffen, dass uns die Finanz- und Wirtschaftskrise mit hoher Wahrscheinlichkeit ohne die Einheitswährung viel schlimmer erwischt hätte.“ Dies werde beispielsweise am Beispiel der Briten deutlich; das britische Pfund habe infolge der Krise gut 30 Prozent eingebüßt, während der Euro stabil geblieben sei. Jeder Krise wohnten auch Chancen inne: „Die USA wird als Wirtschaftsmacht an Bedeutung verlieren, während Europa gestärkt aus der Misere hervorgehen wird.“
Die gleiche Auffassung vertrat auch Jürgen Hardt in seinem Grußwort. Der Wuppertaler CDU-Chef wagte eigenen Worten nach den „Blick in den Abgrund“, indem er betonte, dass die Finanz- und Wirtschaftskrise ihren Höhepunkt noch nicht erreicht habe. „Da wird noch einiges hochkommen; dennoch ist Deutschland mit seinem Geldmarktsystem gut gerüstet, um gestärkt aus der Krise hervor zugehen.“ Die von der Bundesregierung eingeleiteten Maßnahmen bezeichnete der „Schwebebahnstädter“ als richtig und wichtig. Mit Blick auf die Bundestagswahl im September warb er für eine bürgerliche Koalition; zudem gab er sich optimistisch, den Wahlkreis für die CDU zu gewinnen und sich in der kommenden Wahlperiode in Berlin für die Belange der Solinger, Remscheid sowie Ronsdorfer und Cronenberger einsetzen zu können.
Hohe Aufmerksamkeit widmeten die CDU-Frauen dem OB-Kandidaten der CDU-Remscheid, Jochen Siegfried. „Seit 2004 liegt über der Stadt eine Art Mehltau; Remscheid benötigt Entscheidungsträger, die auch den Mut haben zu entscheiden.“ Die sich verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen erfordern von einem Oberbürgermeister Entschlossenheit und Gestaltungskraft, um Remscheid eine Zukunft als Bergische Großstadt zu sichern.“ Als Ziele, die er als Oberbürgermeister verwirklichen wird, nannte er unter anderem die Stärkung der Wirtschafts- und Innovationskraft, denn das Sichern und Hinzugewinnen von Arbeitsplätzen sind die Kernpunkte der Remscheider Stadtentwicklung. Weiter wurde ein aktives Management im Umgang mit dem demografischen Wandel, die Ausweitung der Familienfreundlichkeit in der Werkzeugstadt sowie die Rückgewinnung von finanziellen Handlungsspielräumen als vordringlich angesehen.