Mit Schönfärberei verbessern wir den Wirtschaftsstandort Remscheid nicht
„Aus der Antwort leiten wir ab, dass wir uns alle gemeinsam – nicht nur im Ausschuss für Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung, Energieeffizienz und Verkehr – noch einmal intensiv mit der Studie auseinandersetzen sollten. Unser Ziel muss sein, dass wir besser werden. Laut der Studie haben wir massive Probleme im Bereich Wohlstand & Soziale Lage (Rang 354) und beim Arbeitsmarkt (Rang 336). Der Anteil an in Bedarfsgemeinschaften lebender Einwohner (Rang 343) ist überdurchschnittlich hoch. Unser Haushalt ist überdurchschnittlich hoch verschuldet (Rang 390). Unsere Arbeitslosenquote ist überdurchschnittlich hoch (Rang 347), und auch der Anteil der Schulabbrecher fällt überdurchschnittlich hoch aus. Die Behauptung des OB, die relativ niedrige Kriminalitätsrate sei in die Untersuchung nicht positiv eingeflossen, trifft nicht zu. Dass die Rolle der Industriebetriebe nicht genügend gewürdigt worden ist – wie vom OB behauptet – ist ebenfalls unzutreffend. Hier stellt Prognos allerdings folgende, für die Stadtspitze unangenehme Frage:
‚Wenn die Industrie so stark ist, warum ist dann das BIP zw. 2008 und 2013 nur um 1,3 % (insgesamt, nicht jährlich!) gewachsen? = Remscheid mit vorgenanntem Wert auf Rang 370, Deutschlandweites BIP-Wachstum: 9,8%, selbst das „schwache“ NRW hat 6,2% BIP Wachstum im Vergleichszeitraum‘“, so Nettekoven.
„Unsere vorhandenen Stärken müssen wir ausbauen (relativ hohe Patentdichte, relativ hoher Anteil Forschungs- und Entwicklungsbeschäftigter in der Wirtschaft). Doch wir dürfen auch nicht die Augen vor unseren Schwächen verschließen. Wir hätten uns gewünscht, dass der Oberbürgermeister die Studie zum Anlass für eine Diskussion genommen hätte, wie wir besser werden können. Dadurch, dass er sie mit einem Achselzucken und nicht zutreffenden Behauptungen gleichsam ‚erledigen‘ wollte, hat er der Stadt einen Bärendienst erwiesen“, so der CDU-Fraktionschef.