Bleiberecht wäre ein falsches Signal
„Die Verwaltung hat uns vor kurzem mitgeteilt, dass derzeit 369 geduldete Ausländer in Remscheid leben. Sie kommen nicht etwa aus Syrien oder anderen Krisenregionen dieser Welt, sondern aus Mazedonien, Serbien, Albanien, dem Kosovo, Bosnien und Herzegowina etc. SPD, Grüne, FDP und W.i.R. fordern nun in einem Antrag, dass diesen Menschen – obwohl ihre Fälle eindeutig nach Recht und Gesetz entschieden wurden – ein Bleiberecht in Remscheid zugebilligt werden soll. Optimistisch gehen die Antragsteller davon aus, dass sie dann schon alle in den Arbeitsmarkt integriert werden und somit der städtische Haushalt entlastet werden kann. Zum einen irritiert das Vorgehen der vier Antragsteller. Da der Antrag kurzfristig ohne die Möglichkeit der Beratung in den Fraktionen erst zwei Tage vor der Ratssitzung gestellt wurde, gehen wir davon aus, dass der Oberbürgermeister den Antrag mit Verweis auf die Geschäftsordnung von der Tagesordnung nehmen wird. Er kann dann in der übernächsten Ratssitzung zur Abstimmung gestellt und zuvor noch einmal in den Fraktionen beraten werden. Zum anderen widerspricht der Geist des Antrags fundamental dem, was Joachim Gauck gesagt hat: ‚Wir wollen helfen. Unser Herz ist weit. Doch unsere Möglichkeiten sind endlich.‘ Remscheid ist in dieser Frage letztlich überfordert. Es wäre besser, wenn Rückführungen zentralisiert und nicht von den einzelnen Kommunen vorgenommen würden. Den ausreisepflichtigen Menschen müssen Perspektiven in ihren Heimatländern aufgezeigt werden. Freiwillige Ausreisen sind für alle besser als eine erzwungene Ausreise. Doch wenn jemand aber trotz alledem nicht freiwillig zur Ausreise bereit ist, dann muss unser Staat die Ausreisepflicht durchsetzen. Nur so erhalten wir das Vertrauen in unseren Rechtsstaat und die gesellschaftliche Akzeptanz unseres Asylrechts aufrecht“, so Nettekoven.