Sicherheitsauflagen bei Veranstaltungen: Ehrenamtler sind nicht zur Terrorabwehr da
„Es ist gut, dass Polizei und Verwaltung alles tun wollen, damit auch in Zukunft bei Veranstaltungen in Remscheid die bestmögliche Sicherheit herrscht. Leider wird es niemals eine absolute Sicherheit bei Veranstaltungen geben. In Zeiten islamistischen Terrors haben wir uns schon fast daran gewöhnt, dass unsere Art zu leben und miteinander zu feiern verblendeten Fanatikern ein Dorn im Auge ist. Sie wollen, dass sich Angst und Schrecken breit machen und wir den Spaß an öffentlichen Feiern und Veranstaltungen verlieren. Diesen Gefallen werden wir den Hasspredigern und Terroristen nicht tun“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Nettekoven.
„Die oft ehrenamtlichen Veranstalter, Politik, Polizei, Verwaltung, Ordnungsamt, Feuerwehr und andere ziehen an einem Strang, wenn sie Veranstaltungen möglichst sicher machen wollen. Insofern begrüßen wir es ausdrücklich, wenn jetzt die bestmöglichen Sicherheitskonzepte erarbeitet werden. Allerdings verstehe ich auch die Sorgen der Veranstalter. Sie dürfen wir nun nicht allein lassen. Wir müssen gemeinsam dafür Sorge tragen, dass der bürokratische und finanzielle Aufwand von Veranstaltungen auch in Zukunft gestemmt werden kann.„Wenn Organisatoren und Vereine aus Frust und finanziellen Zwängen das Handtuch schmeißen müssen, dann wäre dies ein schlechtes Signal. Es könnte wie Kapitulation aussehen. Auch ich habe kein Patenrezept in der Tasche. Die Richtschnur des Handelns von Politik und Verwaltung muss aber sein, dass die Sicherheitsauflagen nicht einseitig auf die Veranstalter abgewälzt werden. Die Stadt Remscheid muss insgesamt entscheiden, wie viel ihnen die Sicherheit von Traditionsveranstaltungen in unserer Stadt wert ist. Was die Ehrenamtler aber zunächst brauchen, ist Unterstützung und Know-how. Hier brauchen wir eine Art Leitfaden: Was müssen Veranstalter in Zukunft beachten? Welche Sicherheitsauflagen gelten? Wie müssen die Gespräche mit Versicherungen geführt werden etc.? “, so Nettekoven.
„Vor allem die Ehrenamtler und Veranstalter in Lennep brauchen unsere Unterstützung. Lennep darf nicht dafür bestraft werden, dass wir über ein so reichhaltiges und attraktives Vereinsleben verfügen und Großveranstaltungen, die über Lennep hinaus eine enorme Strahlkraft entfalten. Mit dem Weinfest und dem Karnevalszug trifft es ja zwei Großveranstaltungen in Lennep, die nun mit zusätzlichen Absperrungen gesichert werden müssen. Ehrenamtler sind nicht zur Terrorabwehr da. Die Verwaltung sollte das Gespräch mit den Vereinen in Lennep suchen. Als Bezirksbürgermeister stehe ich gerne für die Moderation eines solchen Gesprächs zur Verfügung“, ergänzt Lenneps Bezirksbürgermeister und CDU-Ratsmitglied Markus Kötter.