„Ab morgen kriegen sie in die Fresse“ – Sieht so die neue Debattenkultur der SPD aus?
Der Remscheider Fraktions- und Parteivorsitzende Jens Nettekoven übt deutliche Kritik an der Wortwahl der neuen SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles und am Kurs der Bundes-SPD:
„Mein Kollege Sven Wolf hat nach der Bundestagswahl für die Zukunft eine andere Debattenkultur angemahnt. Die neue SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles hat nach der letzten Kabinettssitzung gesagt, ‚ab morgen kriegen sie in die Fresse‘. Gemeint war die Union. Wenn so die neue Debattenkultur der SPD aussieht, die sich mit ihren 20 Prozent selbstgefällig als Bollwerk der Demokratie bezeichnet, dann kann ich darauf gut verzichten. Wer solche Töne wie Frau Nahles spuckt, der darf sich nicht darüber aufregen, wenn Herr Gauland die nächste Bundesregierung jagen will. Beide Äußerungen sind Kennzeichen einer sprachlichen Verrohung, die ich verurteile.“
„Frau Nahles hat ebenfalls gesagt, dass für sie die AfD keine Normalität im Bundestag sei. In diesem Punkt stimme ich ihr ausdrücklich zu. Aber ich ergänze: Die beiden Volksparteien dürfen es nicht als Normalfall hinnehmen, dass mit der Linken und der AfD zwei extreme Parteien jenseits der politischen Mitte in unseren Parlamenten vertreten sind. Mir wäre es lieber gewesen, wenn die fast 18 Prozent, welche diese beiden Parteien im Wahlkreis 103 an Zweitstimmen eingefahren haben, von der politischen Mitte gewonnen worden wären. Hierfür müssen wir kämpfen: Aber bitte mit einem vernünftigen und keinem hetzerischen Vokabular. Schließlich haben CDU/CSU und SPD in den letzten Jahren zusammen regiert. Ich weiß nicht, ob es den Sozialdemokraten etwas bringen wird, unser Land schlecht zu reden, sich aus reiner Parteiräson in die Büsche zu schlagen und sich jeder Verantwortung für eine Regierungsbildung in Berlin zu verweigern“, so Nettekoven.