Der zweite Blitzer am Goldenberg wurde entgegen der üblichen Praxis, vorab die zuständige Bezirksvertretung zu informieren, installiert. Die CDU-Fraktion in der BV 4 - Lüttringhausen hatte bereits zuvor die Notwendigkeit der zweiten Geschwindigkeitsüberwachungsanlage am Standort kritisch hinterfragt.
„Dieser Punkt der Anfrage wurde von der Verwaltung nie beantwortet“, erläutert Sebastian Hahn, Sprecher der CDU-Fraktion in der BV 4. „Im jüngsten Bericht über den Stand der Anträge und Anfragen wird diese Anfrage nicht mehr aufgeführt und scheint für die Verwaltung erledigt. Wir stellen unsere Fragen daher erneut und in angepasster Form. Insbesondere stellen wir diese Anfrage erneut, weil wir bei der Installation des zweiten Blitzers unverändert eine gravierende Diskrepanz zwischen ‚niedrigschwelliger Einnahmenerzielung‘ einerseits und echter Verkehrssicherheit anderseits sehen.“
Die fragliche Stelle ist bereits seit mehreren Jahren mit einer Geschwindigkeitsüberwachung in die entgegengesetzte Fahrtrichtung versehen, die auch weit außerhalb üblicher Schulöffnungszeiten die Geschwindigkeit kontrolliert. Zudem ist der Wechsel der Straßenseite für Kinder und Erwachsene durch eine Bedarfsampel abgesichert. Schulbusse halten in beiden Fahrtrichtungen in Haltebuchten.
„Wenige Hundert Meter Luftlinie entfernt sieht es hingegen gänzlich anders aus. Unterhalb des Wohngebietes Birgden III müssen Schulkinder die Straße in einem unübersichtlichen Kurvenbereich überqueren. Die (um 20 km/h höhere) zulässige Geschwindigkeit wird – mittlerweile verwaltungsbestätigt – regelmäßig überschritten und bedarf einer regelmäßigen Überwachung. Die anhaltend schlechte Bushaltestellensituation ist das i-Tüpfelchen der Misere“, beklagt Hahn.
„Da sich unverändert der Eindruck der vorrangigen Einnahmenerzielungsabsicht bei der Standortwahl Goldenberg hält, möchten wir durch die Antwort auf diese Anfrage erneut die Entscheidungsgrundlage für die Aufstellung des zweiten Blitzers erfahren. Gleichzeitig, weil wir hier mittlerweile schnellen, lösungsorientierten und gefahrenvermeidenden Gestaltungswillen der Verwaltung vermissen und sich die Beseitigung der Gefahrenstelle Birgden III mittlerweile mehr als skandalöse anderthalb Jahre (!!) hinzieht, machen wir mit dieser Anfrage eine weitere Anregung zur Verknüpfung von Einnahmengenerierung und Schaffung von Verkehrssicherheit für die schwächsten Verkehrsteilnehmer: Kinder“, so der Lüttringhauser Ortspolitiker.
Hahn deutlich: „Die Anwohner von Birgden III haben überhaupt kein Verständnis mehr dafür, dass sich trotz ihrer Hilfeersuchen nichts tut und die gefährliche Situation fortbesteht. Es möchte sicher niemand erleben, dass hier Kinder zu Schaden kommen, weil die Verwaltung hier seit Monaten prüft und prüft und prüft.“