Anfrage zur Sitzung des Ausschusses für Schule am 05.06.2024, zur Sitzung des Hauptausschusses und Ausschusses für nachhaltige Entwicklung, Digitalisierung und Finanzen am 06.06.2024 sowie zur Sitzung des Rates am 27.06.2024:

Warum braucht Remscheid eine eigene Schulbau- und Planungsgesellschaft?

Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Mast-Weisz,

sehr geehrter Herr Ausschussvorsitzender Kaltwasser,

die CDU-Fraktion bittet Sie darum, folgende Anfrage in die Tagesordnung der oben genannten Sitzungen aufzunehmen und zu beantworten:

 

Die Remscheider Ampelfraktionen beantragen die Gründung einer eigenen Schulbau- und Planungsgesellschaft. Bevor über diesen Antrag abgestimmt werden kann, müssen einige Fragen beantwortet werden:

 

1.    In einer Pressemitteilung schreibt die Ampel, der Schulbau müsse
       „schneller, effektiver, gezielter“ stattfinden. Haben Aus- und Umbauten
       nach Ansicht der Verwaltung bisher nicht schnell, effektiv und gezielt
       stattgefunden? Woran liegen die jetzigen Probleme beim
       Gebäudemanagement?

2.    Die Ampel will die Kommunikation zu den einzelnen Baumaßnahmen
       über die neue Schulbau- und Planungsgesellschaft laufen lassen. Hält
       die Verwaltung dies auch für sinnvoll? Ist die Kommunikation über die
       Stadt auch nach Ansicht der Verwaltung bisher nicht gut gelaufen? Was
       sind die Gründe dafür? Welchen Mehrwert verspricht sich die Verwaltung,
       wenn die Kommunikation sozusagen ausgelagert wird?

3.    In der Begründung des Antrags der Ampel ist ein kritischer Verweis auf
       das Vergaberecht zu lesen. Liegen die von der Ampel festgestellten
       Probleme beim Schulbau nach Ansicht der Verwaltung am derzeitigen
       Vergabesystem? Provokativ gefragt: Ist damit eine mögliche Schleifung
       von Sozialstandards gemeint, die zu einem schnelleren, effektiveren und
       gezielteren Schulbau führen würde?

4.    Welche Erfahrungen haben andere Kommunen mit solchen Schulbau-
       und Planungsgesellschaften gemacht? Überwiegen die positiven oder
       negativen Erfahrungen? Lassen sich hier Erkenntnisse auf Remscheid
       übertragen?

5.    Welche Gehaltsstruktur stellt sich die Verwaltung für die Mitarbeitenden
       einer solchen neuen Gesellschaft vor? Wie dürften sich die dortigen
       vermutlich deutlich höheren Gehälter auf die Mitarbeitenden des
       Gebäudemanagements und ihre Motivation auswirken?

6.    Wie will die Verwaltung die Finanzierung und Personalgewinnung einer
       solchen Gesellschaft sicherstellen? Wann könnte sie frühestens ihre
       Arbeit aufnehmen?

7.    Mit welchen Auswirkungen auf Remscheider und regionale
       Unternehmen rechnet die Verwaltung, sollte der Schulbau quasi
       ausgelagert werden? Dürften lokale Unternehmen eher Leitragende
       oder Profiteure einer solchen Entwicklung sein?

 Begründung:

Die Ampel beantragt die Gründung einer eigenen Schulbau- und Planungsgesellschaft. Wir verschließen uns diesem Antrag nicht grundsätzlich, können aber nicht vor der Beantwortung der oben gestellten Fragen abstimmen, weil uns dann einfach die Faktengrundlage fehlt. Die Probleme im Schulbereich sind bekannt. In den letzten 20 Jahren haben sich die Dinge zum Schlechteren entwickelt. Die CDU-Fraktion hat immer wieder auf diese Probleme hingewiesen.

Im Rahmen unseres Remscheider Bildungsdialogs am 17. Juni im Röntgen-Museum werden wir mit den maßgeblichen Akteuren vor Ort sicher auch über dieses Thema sprechen.

Selbstverständlich dürfen wir nicht immer mehr Zeit verlieren. Doch der Ampel-Antrag hat eine solche Tragweite, dass zunächst eine Diskussion auf Basis von Fakten und Einschätzungen der Verwaltung erfolgen sollte.

Falls die Probleme bekannt waren, fragen wir uns, warum der auch für das Gebäudemanagement zuständige Stadtkämmerer nicht schon bei der Aufstellung des letzten Haushalts Pläne für eine eigene Gesellschaft entwickelt hat. Jetzt liest sich der Antrag wie eine Misstrauenserklärung an das städtische Gebäudemanagement und die  Presse- und Öffentlichkeitsarbeit im Remscheider Rathaus.

Eine Schleifung von Sozialstandards ist mit der CDU-Fraktion nicht zu machen. Wir müssen auch im Blick haben, welche Auswirkungen die Gründung einer solchen Gesellschaft auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gebäudemanagement und unsere Remscheider Unternehmen haben könnte.

Für einen Schnellschuss ist das Thema zu sensibel und komplex!

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

gez. Markus Kötter                                                           

CDU-Fraktionsvorsitzender         

gez. Alexander Schmidt

Sprecher der CDU-Fraktion im Ausschuss für Schule   

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