Viele Freibad-Besucher fühlen sich durch Handy-Fotos gestört. Es kommt nicht selten vor, dass Voyeure zum Handy greifen und weibliche Badegäste ungefragt und ungewollt fotografieren. Und etliche Badegäste haben generell etwas dagegen, dass sie auf den Fotos Fremder auftauchen. Von Stadt zu Stadt und von Bundesland zu Bundesland setzt man auf unterschiedliche Modelle: Teilweise ist nur das Fotografieren mit dem Handy verboten, andernorts muss man das Smartphone gleich draußen lassen oder die Handy-Kamera mit einem Spezial-Aufkleber abdecken.
„Der WDR berichtete im Mai darüber, dass man im Remscheider Freibad Eschbachtal sich in den nächsten Wochen mit der Stadt zusammensetzen wolle, um eine machbare Regelung zur Handy-Nutzung durchzusetzen. Insofern war ich heute bei der morgendlichen Zeitungslektüre etwas verwundert, dass die Stadt jetzt sogar an einem kostenfreien WLAN-Netz für das Eschbachtal arbeitet. Andererseits ließ die Stadt zwei neue Schilder aufstellen, auf denen sie auf die Persönlichkeitsrechte der Gäste hinweist. Bisher habe man aber keine Beschwerden von Gästen erhalten, die ungefragt fotografiert worden seien. In meinen Augen passen die beiden Dinge nicht zusammen. Zum einen ist es leider so, dass nicht nur die Oma ihr niedliches Enkelkind im Schwimmbad fotografiert, sondern dass augenscheinlich auch Voyeure mit wasserdichten Smartphones unterwegs sind. Zum anderen will die Stadt nun die Mitnahme des Handys durch kostenfreies WLAN noch attraktiver machen“, sagt CDU-Ratsmitglied Markus Kötter.
„Nach der Sommerpause sollte uns die Verwaltung einen Bericht liefern über die Erfahrungen mit der jetzigen Regelung. Und sie sollte zunächst auch erst einmal schildern, wie die Regelung überhaupt aussieht. Ich glaube auch, dass gerade die Sportverwaltung zurzeit so einige Baustellen zu beackern hat. Ob ein kostenloses WLAN-Netz im Eschbachtal da ganz oben auf der Prioritätenliste des Sportamtsleiters stehen sollte, wage ich zu bezweifeln. Man sollte zumindest darüber nachdenken, ob ein generelles Handy-Verbot im Freibad nicht vielleicht ein besserer Weg wäre. Ich befürchte, dass sich manche Badegäste vielleicht gar nicht trauen werden, sich zu beschweren, wenn sie von männlichen Smartphone-Nutzern ins Visier genommen werden. Und die Bademeister haben schon genug damit zu tun, für die Sicherheit im Schwimmbad zu sorgen. Wenn sie auch noch ein Auge darauf haben müssen, wer wann und wo fotografiert, dann mutet man ihnen meines Erachtens zu viel zu“, so der Vorsitzende des Ausschusses für Sport.