Die CDU-Fraktion hat sich intensiv mit der Vorlage DS 15 / 1177 „Berufskolleg Wirtschaft und Verwaltung – Ersatzstandort“ beschäftigt. In einer internen Probeabstimmung hat sich die CDU-Fraktion eindeutig gegen den von der Verwaltung favorisierten Standort an der unteren Alleestraße ausgesprochen.
„Die Vorlage der Verwaltung ist mit heißer Nadel gestrickt. Die bisherigen Beratungen in der BV 1 und der BV 2 sowie im Schulausschuss haben deutlich gemacht, dass noch viele Fragen offen bleiben. Wir halten das Baufeld 6 auf Grundlage der bisher vorgelegten Unterlagen aus pädagogischer, verkehrstechnischer und finanzieller Sicht klar für den besten Standort für das Berufskolleg“, stellen der CDU-Fraktionsvorsitzende Jens Nettekoven und der schulpolitische Sprecher Alexander Schmidt fest.
„Bei der Suche nach einem neuen Schulstandort muss es aus unserer Sicht zunächst um die bestmöglichen Ausbildungsvoraussetzungen gehen. Stadtentwicklungsaspekte sind hier nachrangig. Der Oberbürgermeister hat gesagt, dass wir die besten Schulen brauchen. Das sehen wir genauso. Daher sind für uns schulische Aspekte auch wichtiger als die erhoffte Belebung der unteren Alleestraße.
Wichtige pädagogische Aspekte sprechen gegen den Standort Alleestraße. Hier gibt es keinen Schulhof. Die Schüler müssten hier ihre Pause auf der Alleestraße verbringen. Aufgrund des doch eher geringen finanziellen Budgets der Schüler entspricht es wohl eher dem Wunschdenken der Verwaltung und einiger Ratskollegen einer anderen Fraktion, wenn hiervon große finanzielle Impulse für die untere Einkaufsmeile ausgehen sollten“, so Alexander Schmidt.
„Beim Standort untere Allee steht ca. zehn Prozent weniger Fläche zur Verfügung, als eigentlich gebraucht wird. Keiner weiß, wie sich die Ausbildungsberufe in den nächsten fünf, zehn oder 20 Jahren entwickeln. Bei neuen Ausbildungsberufen könnte zum Beispiel der Bedarf an weiteren Räumlichkeiten entstehen. Räumlich gesehen ist dieser Standort auf Kante genäht. Beim Baufeld 6 ergäbe sich aber sehr wohl die Möglichkeit einer räumlichen Erweiterung.
Ein Standort am Hauptbahnhof wäre zudem wesentlich besser mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Schüler eines Berufskollegs kommen von überall her, nicht nur aus Remscheid. Schüler und Ausbildungsbetriebe haben an den Industriestandort Remscheid zu Recht die Erwartung, dass ein Berufskolleg optimal mit Bus und Bahn zu erreichen ist.
Zuletzt möchte ich auf die Kosten eingehen. Wie will die Verwaltung es gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern vertreten, dass der pädagogisch und verkehrsmäßig eindeutig schlechtere Standort an der Alleestraße nach jetziger Schätzung auch noch 4,5 Millionen Euro teurer ist als das Baufeld 6? Das wird kein Bürger verstehen, dem vor kurzem noch die Grundsteuer B erhöht wurde und von unserem Kämmerer bei jeder Gelegenheit zu hören bekommt, dass unsere Kassen klamm sind“, so der CDU-Fraktionsvorsitzende.